Amfepramon
Priv.-Doz. Dr. med. Naiba Nabieva
Arzt | Ärztin
Dr. Frank Antwerpes
Arzt | Ärztin
Natascha van den Höfel
DocCheck Team
Dr. med. Helmut Hentschel
Arzt | Ärztin
Jonas Autenrieth
Apotheker/in
Dipl.-Biol. Timo Freyer
Biologe/in | Chemiker/in | Naturwissenschaftler/in
Handelsnamen: Regenon, Tenuate u.a.
Englisch: Amfepramone
Definition
Amfepramon ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Alpha-Sympathomimetika, der als Appetitzügler zur Behandlung der Adipositas eingesetzt wurde.
Die Zulassung von Arzneimitteln mit Amfepramon wurde 2022 aufgrund verschiedener Arzneimittelrisiken (u.a. pulmonal-arterielle Hypertonie, Abhängigkeitspotential) widerrufen, da das Nutzen-Risiko-Verhältnis von der EMA negativ bewertet wurde.[1]
Wirkmechanismus
Amfepramon wirkt auf das Nervensystem als Sympathomimetikum. Durch eine agonistische Wirkung an Adrenalin-Rezeptoren im ZNS und eine damit zusammenhängende Erregung des Hypothalamus soll ein appetitmindernder Effekt eintreten.
Nebenwirkungen
- Psychische Störungen: Depressionen, Psychosen, Nervosität, Unruhe, Anspannung
- Schlafstörungen
- Kopfschmerzen, Schwindel
- Palpitationen, Herzrhythmusstörungen
- Hypertonie
- Störungen des Gastrointestinaltrakts: Übelkeit, Erbrechen, Obstipation
- Mundtrockenheit
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
- Pulmonale Hypertonie
- Arterielle Hypertonie
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Hyperthyreose
- Phäochromozytom
- Engwinkelglaukom
- Psychische Erkrankungen wie Depressionen, Anorexie
- Alkoholabhängigkeit, Medikamentenabusus, Drogenabusus
- Schwangerschaft, Stillzeit
Quellen
- ↑ Amfepramon-haltige Arzneimittel sind nicht länger auf dem europäischen Markt verfügbar, nachdem auf die Zulassungen verzichtet bzw. diese widerrufen wurden. RHB 06.02.2023
Fachgebiete:
Innere Medizin, Pharmakologie
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