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Version vom 20. Oktober 2021, 12:13 Uhr
Synonyme: 4. Hirnnerv, Nervus IV
Englisch: trochlear nerve
Definition
Der Nervus trochlearis ist der vierte Hirnnerv und führt somatomotorische Fasern. Er ist zusammen mit dem Nervus oculomotorius und dem Nervus abducens für die Bewegung des Augapfels zuständig und innerviert den Musculus obliquus superior.
Verlauf
Der Nervus trochlearis ist der einzige Hirnnerv, der auf der Dorsalseite des Gehirns entspringt: sein Ursprung liegt kaudal der Colliculi inferiores im Tectum des Mesencephalons. Der Nerv ist auch in anderer Hinsicht bemerkenswert:
- Er ist der schwächste Hirnnerv - gemessen an der Zahl der Axone
- Er hat von allen Hirnnerven den längsten intrakraniellen Verlauf.
In seinem Verlauf zieht der Nervus trochlearis nach lateral an den Crura cerebri vorbei und durchbricht dorsolateral des Nervus oculomotorius, am Vorderrand des Tentorium cerebelli, die Dura mater. Danach verläuft er in der Lateralwand des Sinus cavernosus und zieht durch die Fissura orbitalis superior in die Augenhöhle. In der Augenhöhle zieht er lateral und kranial am Anulus tendineus communis, dem Ursprung der Augenmuskeln, vorbei.
Animation
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Innervation
Der Nervus trochlearis versorgt den Musculus obliquus superior.
Kern
Der Kern des Nervus trochlearis wird als Nucleus nervi trochlearis bezeichnet und befindet sich auf Höhe der Colliculi inferiores im Mesencephalon. Die Fasern aus den zwei Kernen kreuzen nach ihrem Austritt aus den Kernen auf die Gegenseite.
Klinik
Bei einer Trochlearisparese kommt es zum Ausfall des Musculus obliquus superior. Dadurch überwiegt die Funktion des antagonistischen Musculus obliquus inferior. Folgende Störungen der Augenmotilität sind u.a. zu beobachten:
- Fehlende Senkung des Augapfels bei Adduktion und Hochstand des Bulbus
- Bei Abduktion leichte nasale Schielabweichung
- Fehlende Innenrotation
Die Symptomatik besteht aus schräg stehenden, vertikalen Doppelbildern mit Maximum beim Blick nach nasal und unten. Zur größten Schielabweichung kommt es bei der Kopfneigung zur erkrankten Seite. Dabei wird ein auffälliger Höherstand des befallenen Auges sichtbar, denn man als Bielschowsky-Phänomen bezeichnet. Kompensatorisch neigen die Patienten den Kopf zur Gegenseite - es entwickelt sich ein Torticollis opticus.