Prokollagenpeptid Typ III: Unterschied zwischen den Versionen
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* Laborlexikon.de, abgerufen am 27.04.2021 | * Laborlexikon.de, abgerufen am 27.04.2021 | ||
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[[Tag:Marker]] |
Aktuelle Version vom 21. März 2024, 10:05 Uhr
Synonyme: Prokollagen-III-Peptid, aminoterminales Typ-III-Prokollagenpeptid
Abkürzung: PIIINP
Englisch: N-terminal peptide of type III procollagen
Definition
Prokollagenpeptid Typ III, kurz PIIINP, ist ein Spaltprodukt des Prokollagens Typ III, das als labormedizinischer Marker zur Diagnose und Verlaufskontrolle von fibrotischen Lebererkrankungen bestimmt wird.
Physiologie
Prokollagen wird durch hepatische Myofibroblasten und extrahepatische Fibroblasten sezerniert. Anschließend wird es im Extrazellulärraum durch N- und C- terminale Proteolyse unter Freisetzung von N- und C-terminaler Propeptide zum tripelhelikalen Kollagen prozessiert. Dabei ist die Serumkonzentration von PIIINP maßgeblich abhängig von der Synthese und Sekretion von Kollagen in der Leber, der Lunge, der Haut und den Gelenken. Weitere Faktoren, welche die Serumkonzentration von PIIINP beeinflussen, sind die renale und extrarenale Clearance sowie das Verteilungsvolumen.
Material
Für die Untersuchung wird 1 ml Blutserum oder Blutplasma benötigt.
Referenzbereich
- Der Referenzbereich für Erwachsene liegt zwischen 0,3 und 0,8 E/ml. Bei Schwangeren können physiologisch höhere Werte nachgewiesen werden, die in der Regel 8 Wochen post partum wieder Normalwerte erreichen.
- Bei Kindern finden sich häufig stark erhöhte Serumkonzentrationen. Eine labormedizinische Bestimmung ist daher erst nach dem 20. Lebensjahr sinnvoll.
Interpretation
Bei der Verlaufskontrolle von chronischen Lebererkrankungen dient die Bestimmung der PIIINP-Konzentration der Beurteilung der Aktivität der Fibrogenese, sie spiegelt jedoch nicht das Ausmaß der Fibrose wider. Ursachen für eine Konzentrationserhöhung sind u.a.:
- hepatische Erkrankungen:
- Lungenfibrose
- Morbus Paget
- Pankreasfibrose
- Myelofibrose
- rheumatische Erkrankungen
- Myokardinfarkt
- Polytrauma
- Akromegalie
- Methotrexattherapie-induzierte Fibrose
Quellen
- Laborlexikon.de, abgerufen am 27.04.2021