Präkursor-Protein
Synonyme: Vorläuferprotein, Propeptid
Englisch: protein precursor, pro-protein, pro-peptide
Definition
Ein Präkursor-Protein ist ein inaktives Vorläuferprotein, das durch posttranslationale Modifikationen in seine aktive Form überführt wird. Oft geschieht dies durch die enzymatische Spaltung einer Peptidbindung.
Hintergrund
Einige Proteine sollen erst unter bestimmten Umständen ihre Aktivität erlangen. So ist es bei manchen Enzymen wichtig, dass sie erst ab einem gewissen pH-Wert, nach dem Transport in ihr Zielkompartiment oder nach Sekretion aktiv werden.
Zum Teil handelt es sich bei Präkursor-Proteinen auch um eine Vorratsform, insbesondere bei Proteinen, die sehr plötzlich in großen Mengen benötigt werden.
Die inaktivierende Sequenz kann beispielsweise das katalytische Zentrum eines Enzymes bedecken oder die Affinität zum Substrat entscheidend verringern. Die Abspaltung erfolgt meist durch Endopeptidasen.
Beispiele
Klinik
Bei einer Verlegung des Ausführungsgang des Pankreas (Ductus pancreaticus), können die Pankreasenzyme zu früh aktiv werden und somit eine Pankreatitis auslösen.
Einige Präkursor-Proteine oder ihre Spaltprodukte dienen als Marker in der Diagnostik. So fungiert beispielsweise das Spaltprodukt NT-proBNP aufgrund seiner längeren biologischen Halbwertszeit als Indikator für eine Herzinsuffizienz.
Literatur
- Heinrich et al., Löffler/Petrides Biochemie und Pathobiochemie, 9. Auflage, Springer Verlag, 2014
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