Vinylchlorid-Krankheit

Die IARC stuft bei der Beurteilung von potentiellen Karzinogenen Vinylchlorid in Gruppe 1 ein, es ist somit nachweislich krebserregend für den Menschen.

Vinylchlorid und seine Stoffwechselprodukte (z.B. Chlorethenoxid) wirken mutagen und karzinogen. Bei dauerhafter Exposition besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Angiosarkomen der Leber.

Die Symptome sind vielfältig und betreffen verschiedene Organsysteme:

• Blutbildendes System
  • Thrombozytopenie
• Knochen
  • Osteoporose
  • Zystische Knochenveränderungen
  • Idiopathische Akroosteolyse
• Leber
  • Leberfunktionsstörungen bis zur Leberzirrhose
  • Hepatosplenomegalie
  • Fibrotische Leberschäden
  • Angiosarkom der Leber
• Haut
  • Sklerodermieartige Hautinfiltrationen
• Schädigung der Milz
• Schädigung des Ösophagus
• Sonstige Symptome:
  • Sekundäres Raynaud-Syndrom

Wichtig für eine frühzeitige Diagnose ist eine regelmäßige betriebsärztliche Untersuchung. Oberbauchschmerzen, Gewichtsabnahme, Magen-Darm-Störungen, Appetitlosigkeit und ein Schwindelgefühl können hinweisgebend in der Anamnese sein.

Die weitere Untersuchung bei Verdacht auf eine Vinylchlorid-Krankheit setzt sich unter anderem zusammen aus:

• Urinstatus
• Blutbild (insbesondere Zählung der Thrombozyten)
• Röntgenaufnahmen der Hände

Darüber hinaus kann eine Raumluftmessung die Diagnosestellung erleichtern.

• Hereditäre idiopathische Osteolyse Typ I Lamy-Maroteaux

Es ist nur eine symptomatische Therapie möglich, daher liegt der Fokus auf der Prävention und Prophylaxe der Krankheit.

Wichtig ist die Einhaltung von Arbeitsschutzmaßnahmen (z.B. Tragen eines Atemschutzes, gute Belüftung etc.) bei der Arbeit mit Vinylchlorid.

• Pschyrembel - Vinylchlorid, abgerufen am 31.01.2022
• Toxcenter.org - Vinylchlorid, abgerufen am 31.01.2022