Uzara
Synonyme: Xysmalobium undulatum, Uzarawurzel (Uzarae radix)
Englisch: uzara, uzara root
Definition
Die Uzara ist eine Pflanzenart aus der Familie der Apocynaceae (Hundsgiftgewächse). Sie wird in der Naturheilkunde als Heilpflanze verwendet.
Hintergrund
Die Uzara ist eine ausdauernde, krautige Pflanze mit einer milchsaftführenden, behaarten Sprossachse, die in Südafrika beheimatet ist. Sie wird in der dortigen Volksmedizin bei verschiedenen Beschwerden des Gastrointestinaltrakts eingesetzt. In der Medizin findet vor allem die Wurzel der Uzara (Uzarae radix) Anwendung.
Inhaltsstoffe
Die Uzarawurzel beinhaltet Cardenolid-Glykoside wie Uzarin und Xysmalogenin, die hauptsächlich an D-Glucose gebunden vorkommen. Weitere Inhaltsstoffe sind Gerbstoffe und Flavonoide.
Medizinische Bedeutung
Indikation
Die Uzarawurzel kann zur Behandlung einer unspezifischen Diarrhö eingesetzt werden. Die aktuelle S2k-Leitlinie "Gastrointestinale Infektionen" (Stand November 2023) rät jedoch von der Anwendung bei akuter infektiöser Gastroenteritis ab.[1] Seltener ist der Einsatz bei schmerzbedingten Menstruationsbeschwerden beschrieben.
Wirkmechanismus
Die Inhaltsstoffe der Uzarawurzel wirken motilitätshemmend und krampflösend auf die glatte Muskulatur des Gastrointestinaltrakts und des Uterus. Die Darmperistaltik wird nicht vollständig gehemmt, sodass weiterhin Toxine ausgeschieden werden können. Eine subjektive Verbesserung des Übelkeitsgefühls wurde beschrieben, klinische Studien liegen jedoch nicht vor. Darüber hinaus wurde bisher (2024) keine HMPC-Monographie zur Uzarawurzel veröffentlicht.
Anwendungsformen
Uzaraextrakte sind in Form von Tabletten, Lösungen und Saft vorhanden. Sie werden durch die Trockenextraktion der Wurzel gewonnen.
Die maximale Behandlungsdauer beträgt 7 Tage.
Nebenwirkungen
Als Nebenwirkungen können Übelkeit, Erbrechen und Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten.
Kontraindikation
Die Glykoside der Uzarawurzel weisen strukturelle Ähnlichkeiten mit herzwirksamen Glykosiden auf. Bisher (2024) konnte bei alleiniger Einnahme von Uzaraextrakten keine bzw. nur eine sehr geringe Wirkung auf die Herztätigkeit festgestellt werden. Da Wechselwirkungen mit Herzglykosiden sowie Chinidin, Calcium, Diuretika und Glukokortikoiden nicht auszuschließen sind, ist die gleichzeitige Einnahme kontraindiziert. Darüber hinaus wird von der Anwendung bei Hypomagnesiämie, Hypokaliämie sowie in der Schwangerschaft und Stillzeit abgeraten.
Toxikologie
Bei Überdosierung können kardiotoxische Symptome ähnlich einer Digitalisintoxikation auftreten.
Quelle
Literatur
- Apotheken Umschau – Beipackzettel von UZARA 40 mg/ml Lösung z. Einnehmen, abgerufen am 10.01.2024
- ÄrzteZeitung – Mit Uzarawurzel gegen Diarrhoe - was ist dabei zu beachten?, abgerufen am 9.01.2024
- Neubeck. Evidenzbasierte Selbstmedikation, 4. überarbeitete Auflage, Stuttgart, Deutscher Apotheker Verlag, 2020
- Pharmazeutische Zeitung – Uzara - Das Übel mit der Wurzel packen, abgerufen am 10.01.2024
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