Uterusruptur (Pferd)
Synonym: Gebärmutterruptur
Englisch: uterine ruptur
Definition
Unter einer Uterusruptur versteht man eine traumatische Verletzung des Endometriums oder auch der gesamten Gebärmutterwand beim Pferd, die sowohl vor als auch während der Geburt entstehen kann.
Ursachen
Rupturen, die ante partum auftreten, sind meist die Folge einer Torsio uteri oder einer Eihautwassersucht. In seltenen Fällen kommt es auch zu spontanen Rupturen ohne vorausgegangene Erkrankung.
Die meisten Uterusrupturen entstehen jedoch während des Geburtsvorgangs - meist infolge von Schwergeburten. Prädisponierende Faktoren für Verletzungen während der Geburt sind z.B. Haltungsanomalien oder starke Wehentätigkeiten. Auch geburtshilfliche Eingriffe können zu Uterusrupturen während der Geburt führen.
Symptome
Betroffene Stuten zeigen unterschiedlich stark ausgeprägte Symptome - je nachdem wie stark die Uterusverletzungen bluten:
- gestörtes Allgemeinbefinden
- Koliksymptome
- beginnende Schocksymptome (erhöhte Herz- und Atemfrequenz, blasse Schleimhäute)
Diagnostik
Nach jedem geburtshifllichen Eingriff muss eine genaue geburtshilfliche Nachuntersuchung erfolgen, wobei unbedingt auf Verletzungen der Geburtswege und des Uterus zu achten ist. Häufig können so die rupturierten Stellen palpiert oder gar frische Blutungen im Uterus bzw. der Scheide bemerkt werden. Durch eine frühzeitige Diagnostik kann die Ausbildung einer Peritonitis verhindert werden. Bei der rektalen Untersuchung lässt sich zusätzlich auch noch ein stark kontrahierter Uterus palpieren.
Bei zweifelhaften Fällen sollte unbedingt eine Bauchpunktion (Abdominozentese) durchgeführt werden. Bei einer Uterusruptur ist das Punktat blutig-serös und trüb sowie der Totalprotein- (> 3 g/dl) und der Leukozytengehalt (> 15.000/μl) erhöht.
Therapie
Bei einer Uterusreptur während der Trächtigkeit ist die Verletzung nach der Geburt zu versorgen. Solange die Cervix uteri verschlossen bleibt, kommt es auch nicht zur Kontamination der Bauchhöhle mit Keimen.
Bei einer Ruptur während der Geburt kommt es gleichzeitig auch immer zu einer Kontamination der Bauchhöhle. Frische Risse sind daher umgehend chirurgisch (laparotomisch) zu versorgen. Uterusrupturen, die schon länger bestehen, weisen ein deutlich erhöhtes Peritonitisrisiko auf. Die Prognose ist meist schlecht, sodass auch immer die Euthanasie in Betracht gezogen werden muss.
Eine konservative Therapie sollte nur bei sehr kleinen und nicht perforierenden Verletzungen, die dorsal im Uterus lokalisiert sind, angestrebt werden.
Literatur
- Aurich, Christine. Reproduktionsmedizin beim Pferd. Gynäkologie - Andrologie - Geburtshilfe. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Parey-Verlag, 2004.
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