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Trypanosoma brucei equiperdum

(Weitergeleitet von Trypanosoma equiperdum)

Synonym: T. brucei equiperdum

1. Definition

Trypanosoma brucei equiperdum - ein Parasit aus der Familie Trypanosomatidae - ist der Erreger der Beschälseuche (Dourine) der Equiden.

2. Hintergrund

Die Beschälseuche ist eine venerische, meist chronisch verlaufende Erkrankung. Der Parasit wird im Zuge des Deckaktes übertragen und ist morphologisch nicht von Trypanosoma brucei evansi zu unterscheiden. Natürliche Infektionen konnten bislang (2019) nur bei Equiden festgestellt werden.

3. Taxonomie

4. Vorkommen

Die Beschälseuche war vor Einführung staatlicher Bekämpfungsmaßnahmen weltweit verbreitet. Derzeit ist sie nur noch in Teilen von Afrika (u.a. Äthiopien, Namibia, Botswana, Südafrika), im nahen und mittleren Osten, in Asien (z.B. Pakistan) sowie in Südamerika endemisch.

In seltenen Fällen kann die Erkrankung auch noch in Süd- und Osteuropa beobachtet werden.

5. Epidemiologie

Eine Übertragung der Erreger ist auch während der inapparenten Phase der Infektion möglich. Natürliche Erregerreservoire sind infizierte Equiden.

6. Erkrankung

Trypanosoma brucei equiperdum ist hauptsächlich ein Gewebeparasit, der zunächst auf den Genitalschleimhäuten parasitiert. Im Anschluss geht der Parasit in die Lymphe und in das Blutplasma über, um danach monate- bis jahrelang intrazellulär in Geweben zu persistieren. Die Infektion verläuft bei einigen Pferden und beim Esel inapparent, bei anderen treten nach einer Inkubationszeit von 2 bis 12 Wochen Symptome auf. Die Krankheit verläuft für gewöhnlich chronisch (0,5 bis 2 Jahre), sodass häufig drei Krankheitsphasen unterschieden werden können.

  • Phase 1: Entzündung im Gentialbereich mit mukoiden Vaginalausfluss und Bildung multipler Läsionen die anschließend abheilen und als weißliche Flecken (Krötenflecken) sichtbar werden.
  • Phase 2: Urtikaria und Bildung transienter Quaddeln (Talerflecken).
  • Phase 3: Entweder chronisch-inapparenter Infektionsverlauf mit geringgradiger Anämie oder Besiedelung des Liquors, Bewegungsstörungen und Paralysen, die bei hochvirulenten Parasitenstämmen rasch zum Tod führen können.

7. Diagnose

Eine ätiologische Diagnose kann anhand eines Antikörpernachweises im Serum gestellt werden. Der direkte Erregernachweis erfolgt mittels ELISA.

8. Differenzialdiagnose

Differenzialdiagnostisch kommen folgende Erreger in Betracht:

9. Tierseuche

Die Beschälseuche ist eine anzeigepflichtige Tierseuche (Österreich: TSG §37, Deutschland: TierSG v. 22.06.2004, Schweiz: TSV Art. 204-206).

10. Literatur

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