Tinea imbricata
von lateinisch: imbrex - überlappende Dachziegel
Synonyme: Trichophytia corporis superficialis, orientalische Flechte, indische Flechte, Tokelau, Tamana
Englisch: tinea imbricata, tinea circinata tropical, scaly ringworm
Definition
Als Tinea imbricata bezeichnet man eine durch Trichophyton concentricum ausgelöste oberflächliche Mykose. Sie ist durch kokardenartige Herde der Haut gekennzeichnet.
Geschichte
Die Tinea imbricata wurde erstmals 1789 von William Dampier beschrieben.
Erreger
Erreger der Tinea imbricata ist Trichophyton concentricum, ein anthropogener Dermatophyt. Die Erkrankung wird von Mensch zu Mensch übertragen.
Epidemiologie
Die Tinea imbricata kommt insbesondere in tropischen Regionen vor, wie beispielsweise in Südamerika, Afrika, Südostasien und auf den pazifischen Inseln. Die Erkrankung manifestiert sich am häufigsten in der Kindheit. Derzeit (2022) sind jedoch keine Fälle beschrieben, die vor dem zweiten Lebensjahr auftraten.
Klinik
Eine Tinea imbricata ist durch bräunliche, schuppende, anuläre bzw. kokadenartige Effloreszenzen gekennzeichnet. Die Hautveränderungen breiten sich konzentrisch aus und weisen eine Tendenz zur Lichenifikation auf. Es zeigt sich keine Entzündungsreaktion in der umgebenden Haut. Die Patienten geben in der Regel einen Juckreiz an. Dabei jucken ältere Läsionen meist weniger stark als frische Effloreszenzen.
Typische Prädilektionsstelle der Tinea imbricata ist der Stamm. Palmae, Plantae, Haare und Nägel sind charakteristischerweise nicht betroffen.
Diagnostik
Die Verdachtsdiagnose einer Tinea imbricata wird in erster Linie anhand des klinischen Erscheinungsbildes sowie einer Anamnese gestellt. Der Nachweis des Pilzes im Nativpräparat oder ein kultureller Erregernachweis sichern die Diagnose.
Therapie
Spontanremissionen einer Tinea imbricta sind nur selten zu beobachten. Die Therapie besteht aus einer systemischen antimykotischen Behandlung. Medikamente, die verwendet werden, sind beispielsweise Griseofulvin oder Terbinafin über einen Zeitraum von 4 Wochen oder Itraconazol über einer Woche.
Literatur
- Altmeyers - Tinea imbricata, abgerufen am 12.07.2022
- Pschyrembel - Tinea imbricata, abgerufen am 12.07.2022
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