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Tetramerose (Geflügel)

Synonym: Tetrameres-Infektion
Englisch: tetrameriasis

1. Definition

Die Tetramerose ist eine parasitär bedingte Erkrankung beim Geflügel, die durch spezielle Nematoden (Rund- bzw. Fadenwürmer) ausgelöst wird.

2. Ätiologie

Tetrameres fissispina (s. Tropisurus fissipinus) ist ein Parasit mit stark ausgeprägtem Sexualdimorphismus. Die Männchen sind etwa 5 mm lang, 0,15 mm breit und fadenförmig. Sie besitzen an ihrem hinteren Ende Papillen und zwei ungleich lange Spicula (80 bis 150 und 300 bis 490 µm). Die Weibchen hingegen sind 2 bis 5 mm groß und 1 bis 3 mm breit. Ihr Körper ist in der Mitte stark aufgetrieben, während das Vorderende schmal ausgeprägt ist. Das Hinterende ist mit einem dicken Schwanz ausgestattet und blutrot gefärbt.

Die Eier sind 42 x 25 µm groß, oval, dick, mit einer glatten Schale ausgestattet und enthalten einen Embryo.

3. Epidemiologie

Tetrameres fissispina parasitiert im Drüsenmagen von Enten, Gänsen, wild lebenden Wasservögeln, Hühnern, Truthühner, Perlhühner, Tauben und anderen Vogelarten. Der Parasit ist weltweit verbreitet.

In Nordamerika und Afrika sind noch zahlreiche andere Tetrameres-Arten verbreitet, z.B. Tetrameres americana.

4. Pathogenese

Die Eier von Tetrameres fissispina werden in der Außenwelt von geeigneten Zwischenwirten (z.B. Kleinkrebse) aufgenommen. In diesen entwickeln sich dann innerhalb von etwa 3 Wochen infektiöse Larven. Als paratenische Wirte können verschiedene Süßwasserfische eingeschaltet sein.

Die Vögel infizieren sich peroral durch die Aufnahme infizierter Zwischenwirte. Die Nematoden siedeln sich dann im Bereich des Drüsenmagens an. Dort verursachen die Weibchen bis zu kirschkerngroße und hämatomähnliche Zysten, Drüsenatrophie und katarrhalische Schleimhautentzündungen. Das Krankheitsbild wird insbesondere bei schlechtem Futterangebot verschlimmert.

5. Klinik

Betroffene Tiere leiden an Mattigkeit, Abmagerung, mangelnder Gewichtszunahme sowie transienter Anämie. Bei Tauben kann es auch zu Todesfällen kommen.

6. Diagnose

Die Diagnose erfolgt mittels direktem Erregernachweis im Rahmen einer koproskopischen Untersuchung sowie anhand der typischen Läsionen bei der Sektion.

7. Therapie

Tetrameres-Arten sind empfindlich gegenüber verschiedenen Benzimidazolen (u.a. Flubendazol, Fenbendazol, Mebendazol) sowie Levamisol.

8. Quellen

9. Literatur

  • Boch J, Supperer R (Begr.), Schnieder T (Hrsg.). 2005. Veterinärmedizinische Parasitologie. 6., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-4135-9

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