Sturzrisiko
Definition
Das Sturzrisiko ist die Wahrscheinlichkeit für einen Sturz, vor allem bei älteren Menschen.
Hintergrund
Stürze gehören bei älteren Menschen zu den häufigsten Ursachen für vermeidbare Traumen. Die Abschätzung des Sturzrisikos bei Erkrankungen und therapeutischen Maßnahmen ist ein wichtiger Aspekt der geriatrischen Therapie.
Krankheiten mit erhöhtem Sturzrisiko
- Visusminderung (z.B. durch Katarakt, Amaurosis, altersbedingte Makuladegeneration)
- Muskelschwäche (z.B. durch Immobilität, Kachexie)
- Gangstörung, Gangunsicherheit (z.B. durch Ataxie, Normaldruckhydrozephalus, Morbus Parkinson, diabetische Polyneuropathie, Schwindel)
- Schmerzen (z.B. durch Arthrose, Ulzera, Beinödeme)
- Hypotonie (z.B. durch chronisch arterielle Hypotonie, orthostatische Hypotonie)
Externe Risikofaktoren
- Medikamente (v.a. Antihypertensiva, Sedativa, Psychopharmaka)
- Falsches Schuhwerk
- Ungeeignetes Wohnumfeld
Anwendung
Die Evaluation des Sturzrisikos eines Patienten ist die Grundlage für eine geeignete Hilfsmittelversorgung (Gehwagen, Gehstock, Hüftprotektor etc.) und wichtig bei der Frage nach der geeigneten Antikoagulation beim älteren Patienten mit z.B. mit Vorhofflimmern. Das Sturzrisiko kann z.B. mit dem Mobilitätstest nach Tinetti bestimmt werden.
Fachgebiete:
Gerontologie
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