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Schulterinstabilität

(Weitergeleitet von Schultergelenkinstabilität)

Synonyme: glenohumerale Instabilität, Schultergelenkinstabilität
Englisch: glenohumeral instability, shoulder instability

1. Definition

Unter einer Schulterinstabilität versteht man die Tendenz zu wiederkehrenden Subluxationen und Luxationen des Schultergelenks. Ursächlich ist eine gestörte Funktion der funktionellen und anatomischen Gelenkstabilisatoren.

2. Einteilung

2.1. ...nach Funktion

2.1.1. Statische Schulterinstabilität

Bei der statischen Schulterinstabilität liegt ein fehlendes Alignment in Ruhestellung vor. Ursächlich sind z.B. chronische Rotatorenmanschettenrupturen oder eine schwere Omarthrose.

2.1.2. Dynamische Schulterinstabilität

Bei der dynamischen Schulterinstabilität findet sich ein fehlendes Alignment bei Bewegung bzw. Belastung. Man unterscheidet je nach Ursache zwischen einer traumatischen und einer atraumatischen Form.

  • Traumatische Form: Die traumatische Form entsteht am häufigsten aufgrund einer oder mehrerer vorderer Schulterluxationen und geht mit typischen Begleitverletzungen einher. Sie wird auch als "TUBS" (traumatic unilateral dislocations with a Bankart lesion requiring surgery") bezeichnet.
  • Atraumatische Form: Die atraumatische Form wird auch als "AMBRI" (atraumatic, multidirectional, bilateral, rehabilitation, and occasionally requiring an inferior capsular shift) bezeichnet. Sie ist assoziiert mit Hyperlaxizität der Gelenkkapsel, glenohumeraler Hypermobilität und spontanen Schulterluxationen.

2.2. ...nach Muster

3. Pathophysiologie

Aufgrund der erhöhten Beweglichkeit im Schultergelenk entstehen sekundäre Veränderungen, die wiederum für ein Schulterimpingement prädisponieren:

4. Diagnostik

Neben der Anamnese und körperlichen Untersuchung kommen bildgebende Verfahren zum Einsatz.

4.1. Konventionelles Röntgen

Im konventionellen Röntgenbild können sekundäre Knochenveränderungen erkennbar sein, die mit einer Schulterluxation einhergehen oder bei Schulterinstabilität entstehen. Häufig sind die Röntgenbilder aber unauffällig.

4.2. Computertomographie

In der Computertomographie (CT) sind knöcherne Verletzungen des Humeruskopfs und Glenoidrands bei traumatischer Instabilität besser darstellbar. Bei atraumatischer Instabilität finden sich keine spezifischen Befunde.

4.3. Magnetresonanztomographie

Die Magnetresonanztomographie (MRT) bzw. MR-Arthrographie sind die Methoden der Wahl. Es lassen sich chondrale und kapsuloligamentäre Verletzungen wie beispielsweise Bankart-, ALPSA-, GLAD- und HAGL-Läsionen nachweisen. Bei multidirektionaler Instabilität liegt oft eine zirkumerentielle Labrumläsion vor.

5. Therapie

Anteriore und posteriore Schulterinstabilitäten werden meist durch eine chirurgische Reparatur mit Verstärkung der Gelenkkapsel behandelt. Bei multidirektionaler Schulterinstabilität erfolgt häufig eine physiotherapeutische Stärkung der Rotatorenmanschette.

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