Unter einer Schmalkomplextachykardie versteht man eine unphysiologisch hohe Herzfrequenz (Tachykardie), die mit einem schmalen QRS-Komplex (<120 ms) einhergeht.
Der Begriff "Schmalkomplextachykardie" ist eine elektrokardiographische Symptombeschreibung, die den Charakter einer Arbeitsdiagnose hat. Der Begriff wird vor allem in der Notfallmedizin eingesetzt, da hämodynamisch instabile Schmalkomplextachykardien potenziell lebensbedrohlich sind, und einer schnellen elektrischen Kardioversion bedürfen. Dabei ist die genaue Einordnung der Rhythmusstörung zunächst irrelevant.
Eine Schmalkomplextachykardie liegt vor, wenn folgende Kriterien erfüllt sind:
Schmalkomplextachykardien treten u.a. auf bei:
Hämodynamisch instabile Schmalkomplextachykardien erfordern eine elektrische Kardioversion. Stabile regelmäßige Schmalkomplextachykardien werden unter Kontrolle im 12-Kanal-EKG durch Vagusstimulation und/oder Medikamente behandelt, zum Beispiel mit Adenosin, Calciumantagonisten oder Betablockern. Bei stabilen unregelmäßigen Schmalkomplextachykardien erfolgt eine Frequenzkontrolle mit Betablockern oder Calciumantagonisten. Eventuell vorliegende Elektrolytstörungen sind dabei auszugleichen.
siehe auch: Breitkomplextachykardie
Tags: Tachykardie
Fachgebiete: Kardiologie
Diese Seite wurde zuletzt am 15. März 2022 um 18:17 Uhr bearbeitet.
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