Kardioversion
Englisch: cardioversion
Definition
Als Kardioversion bezeichnet man die iatrogene Konversion von Herzrhythmusstörungen in einen Sinusrhythmus.
Indikation
Die Kardioversion findet Anwendung in der Behandlung von
- Vorhofflattern
- Vorhofflimmern und
- tachykarden ventrikulären Rhythmusstörungen
Verfahren
Medikamentöse Kardioversion
Die Bezeichnung der medikamentösen Kardioversion ist der Rhythmuskontrolle von persistierendem Vorhofflimmern vorbehalten. Medikamente, die eine Sinusrhythmuskonversion erzwingen können sind
- Flecainid
- Propafenon oder
- Amiodaron.
Elektrische Kardioversion
Unter der elektrischen Kardioversion versteht man die Sinusrhythmuskonversion durch einen Gleichstromimpuls. Dieser kann
- mittels Defibrillator auf die Brustwand (externe elektrische Kardioversion) oder durch einen
- implantierbaren Cardioverter/Defibrillator (ICD) unmittelbar am Herzen (interne elektrische Kardioversion)
gesetzt werden.
Externe elektrische Kardioversion
Die externe elektrische Kardioversion erfolgt als elektiver Eingriff bei anhaltendem Vorhofflimmern oder als Notfalleingriff bei antiarrhytmikaresistenten ventrikulären Tachykardien. Sie erfordert die vorherige Narkotisierung des Patienten. Der Stromstoß wird EKG-synchron nach Einfall einer R-Zacke abgegeben. Die Energie des applizierten Stromstoßes ist in Abhängigkeit der Indikation zu wählen. Vorhofflimmern erfordert i.d.R. eine einmalige Applikation von 200 Joule (biphasischer Defibrillator). Zur Unterbrechung ventrikulärer Tachykardien werden initial niederenergetischere Stromstöße appliziert, die bei Nichtansprechen bis zu 360 Joule (biphasischer Defibrillator) steigerbar sind.
Komplikationen
Durch die Kardioversion kann es zu einer Verschleppung intraatrialer Thromben mit konsekutiver arterieller Embolie kommen. Bei geplanten Eingriffen ist daher
- der vorherige Ausschluss intrakavitärer Thromben im linken Herzvorhof mittels transösophagealer Echokardiographie, sowie
- eine Heparinisierung des Patienten
indiziert.
Des Weiteren kann sich als Reaktion auf die Kardioversion eine Asystolie einstellen, die zumeist jedoch spontan konvertiert.
siehe auch: Defibrillation