Rheumafaktor
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Abkürzung: RF
Englisch: rheumatoid factors
1. Definition
Rheumafaktoren sind Autoantikörper gegen den Fc-Teil des menschlichen IgG. Meist sind es Antikörper der Klassen IgM, selten auch der Klassen IgG, IgA oder IgE.
2. Nachweis
Es gibt verschiedene Tests, mit denen Rheumafaktoren nachgewiesen werden können:
3. Material
Für die Untersuchung wird 1 ml Serum benötigt. Auch Synovialflüssigkeit kann als Probe dienen.
4. Referenzbereiche
- Nephelometrie:
- bis 30 IU/ml negativ
- 30-60 IU/ml schwach positiv
- >30 IU/ml positiv
- Latexpartikel-Agglutination (semiquantitativ): bis 37 IU/ml
5. Vorkommen
- rheumatoide Arthritis (ca. 70-80% der Patienten sind RF positiv)
- systemischer Lupus erythematodes (ca. 15-35% der Patienten sind RF positiv)
- Mischkollagenosen
- Sjögren-Syndrom (ca. 75-95% der Patienten sind RF positiv)
- Dermatomyositis (ca. 5-10% der Patienten sind RF positiv)
- Sklerodermie
- Sicca-Syndrom
- Kryoglobulinämie (ca. 40-100% der Patienten sind RF positiv)
- Mixed connective tissue disease (ca. 50-60% der Patienten sind RF positiv)
- nichtrheumatische chronisch-entzündliche Erkrankungen (z.B. Tuberkulose, Salmonellose, Syphilis, Sarkoidose, Hepatitis B, EBV u.a.)
Die Höhe des Titers korreliert nicht mit der Krankheitsaktivität. Es sind ca. 5% der gesunden Bevölkerung unter 50 Jahren positiv, dabei steigt der Titer mit zunehmendem Alter.
Für die Diagnostik der rheumatoiden Arthritis spielen die CCP-Antikörper eine zunehmend wichtige Rolle, da sie noch spezifischer auf das Vorliegen der Erkrankung hinweisen.
Fachgebiete:
Labormedizin, Rheumatologie