Plazentare alkalische Phosphatase
Synonyme: Humane plazentare alkalische Phosphatase, hPLAP
Englisch: human placental alkaline phosphatase, alkaline phosphatase Regan isozyme,
alkaline phosphatase, placental type
Definition
Die plazentare alkalische Phosphatase, kurz PLAP, ist ein membranständiges Isoenzym der alkalischen Phosphatase, das physiologisch von Synzytiotrophoblasten der Plazenta synthetisiert wird. Bei Schwangeren ist es ab dem 2. Trimester im Blutkreislauf nachweisbar. Bei manchen Tumoren, insbesondere bei Seminomen, wird PLAP ebenfalls mit hoher Aktivität gebildet.
Genetik
PLAP wird vom ALPP-Gen auf Chromosom 2 an Genlokus 2q37.1 synthetisiert.
Biochemie
PLAP wird als Vorläuferprotein mit einer Länge von 530 Aminosäuren gebildet. Es enthält sowohl N- als auch C-terminal Signalpeptide, die während der Translokation abgespalten werden. Das reife Protein ist an der Plasmamembran verankert.
Funktion
PLAP gehört zur Familie der alkalischen Phosphatasen und katalysiert die Hydrolyse von Phosphorsäuremonoestern. Hierzu bildet des Enzym Homodimere. Während der Schwangerschaft wird es im Gewebe der Plazenta und des Endometriums exprimiert. Auch im Hodengewebe konnte eine geringe Expression beobachtet werden.
Klinische Bedeutung
Erhöhte PLAP-Werte stehen mit Hodentumoren und Ovarialkarzinomen in Verbindung. Deshalb wird PLAP bei diesen Erkrankungen als Tumormarker verwendet.
Labormedizin
Indikation
- Verlaufskontrolle bei Ovarialkarzinomen und Hodenkarzinomen, v.a. bei Seminomen
Material
Für die Untersuchung werden 0,5 ml Serum oder Heparinblut benötigt. Die Probe muss gekühlt werden und am Tag der Blutentnahme im Labor eingehen (Präanalytik). Andernfalls muss sie eingefroren werden.
Interpretation
Normalwert: < 100 mU/l
Erhöhte Werte:
- Hodenkarzinom
- Seminom (Sensitivität 51 bis 90 %)
- Nichtseminomatöser Keimzelltumor (Sensitivität 20 bis 36 %)
- Ovarialkarzinom
- Schwangerschaft (physiologisch)
Cave: Bei Rauchern ist mit erhöhten PLAP-Werten zu rechnen und die Spezifität der PLAP-Werte ist eingeschränkt. Deshalb müssen die Rauchgewohnheiten der Patienten bei der Interpretation der Werte beachtet werden.
Ergänzende Untersuchungen
Als ergänzende Untersuchungen sollten ebenfalls die Werte von Beta-HCG, Alpha-1-Fetoprotein und der Laktatdehydrogenase kontrolliert werden.
Quellen
- Genecards. ALPP Gene abgerufen am 18.03.2022
- Praxis der Urologie. Jocham D, Miller K, Hrsg. 3. überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Thieme
- Hyone-Myong Eun. Phosphatases and Polynucleotide Kinase; Enzymology Primer for Recombinant DNA Technology, 1996.
- Labor 28. Plazentare Alkalische Phosphatase (PLAP) abgerufen am 18.03.2022
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