logo Einloggen

Plazentare alkalische Phosphatase

(Weitergeleitet von PLAP)

Synonyme: Humane plazentare alkalische Phosphatase, hPLAP
Englisch: human placental alkaline phosphatase, alkaline phosphatase Regan isozyme, alkaline phosphatase, placental type

1. Definition

Die plazentare alkalische Phosphatase, kurz PLAP, ist ein membranständiges Isoenzym der alkalischen Phosphatase, das physiologisch von Synzytiotrophoblasten der Plazenta synthetisiert wird. Bei Schwangeren ist es ab dem 2. Trimester im Blutkreislauf nachweisbar. Bei manchen Tumoren, insbesondere bei Seminomen, wird PLAP ebenfalls mit hoher Aktivität gebildet.

2. Genetik

PLAP wird vom ALPP-Gen auf Chromosom 2 an Genlokus 2q37.1 synthetisiert.

3. Biochemie

PLAP wird als Vorläuferprotein mit einer Länge von 530 Aminosäuren gebildet. Es enthält sowohl N- als auch C-terminal Signalpeptide, die während der Translokation abgespalten werden. Das reife Protein ist an der Plasmamembran verankert.

4. Funktion

PLAP gehört zur Familie der alkalischen Phosphatasen und katalysiert die Hydrolyse von Phosphorsäuremonoestern. Hierzu bildet des Enzym Homodimere. Während der Schwangerschaft wird es im Gewebe der Plazenta und des Endometriums exprimiert. Auch im Hodengewebe konnte eine geringe Expression beobachtet werden.

5. Klinische Bedeutung

Erhöhte PLAP-Werte stehen mit Hodentumoren und Ovarialkarzinomen in Verbindung. Deshalb wird PLAP bei diesen Erkrankungen als Tumormarker verwendet.

6. Labormedizin

6.1. Indikation

  • Verlaufskontrolle bei Ovarialkarzinomen und Hodenkarzinomen, v.a. bei Seminomen

6.2. Material

Für die Untersuchung werden 0,5 ml Serum oder Heparinblut benötigt. Die Probe muss gekühlt werden und am Tag der Blutentnahme im Labor eingehen (Präanalytik). Andernfalls muss sie eingefroren werden.

6.3. Interpretation

Normalwert: < 100 mU/l

Erhöhte Werte:

Cave: Bei Rauchern ist mit erhöhten PLAP-Werten zu rechnen und die Spezifität der PLAP-Werte ist eingeschränkt. Deshalb müssen die Rauchgewohnheiten der Patienten bei der Interpretation der Werte beachtet werden.

6.4. Ergänzende Untersuchungen

Als ergänzende Untersuchungen sollten ebenfalls die Werte von Beta-HCG, Alpha-1-Fetoprotein und der Laktatdehydrogenase kontrolliert werden.

7. Quellen

  • Genecards. ALPP Gene abgerufen am 18.03.2022
  • Praxis der Urologie. Jocham D, Miller K, Hrsg. 3. überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Thieme
  • Hyone-Myong Eun. Phosphatases and Polynucleotide Kinase; Enzymology Primer for Recombinant DNA Technology, 1996.
  • Labor 28. Plazentare Alkalische Phosphatase (PLAP) abgerufen am 18.03.2022

Empfehlung

Shop News Jobs CME Flexa Piccer
NEU: Log dich ein, um Artikel in persönlichen Favoriten-Listen zu speichern.
A
A
A

Teilen Was zeigt hierher Versionsgeschichte Artikel erstellen Discord
Natascha van den Höfel
DocCheck Team
Dr. med. Norbert Ostendorf
Arzt | Ärztin
Dr. Frank Antwerpes
Arzt | Ärztin
Diese Funktion steht nur eingeloggten Abonnenten zur Verfügung
Letzter Edit:
21.03.2024, 09:05
6.374 Aufrufe
Nutzung: BY-NC-SA
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...