Ovulationsstörung
Synonym: ovarielle Funktionsstörung
Definition
Ovulationsstörung ist ein Sammelbegriff für alle Formen eines gestörten Eisprungs (Ovulation) bei der Frau. Ovulationsstörungen sind eine Form der Ovarialinsuffizienz und ein wichtige Ursache für die weibliche Infertilität.
Ätiologie
Die Ätiologie von Ovulationsstörungen ist vielfältig. In der Prämenopause sind sie meist endokrin bedingt und auf Störungen des hypothalamisch-hypophysär-ovariellen Regelkreises zurückzuführen. Eine häufige Ursache ist das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS). Es können aber auch eine Hyperprolaktinämie (hyperprolaktinämische Ovarialinsuffizienz) oder Störungen der Zyklustaktung im Hypothalamus (hypothalamische Ovarialinsuffizienz) vorliegen, die wiederum durch andere Faktoren verursacht bzw. getriggert werden.
Dazu gehören u.a.
- Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus
- Störungen der Schilddrüsenfunktion (Hypo-, Hyperthyreose)
- Niereninsuffizienz
- Adipositas
- übermäßiger Gewichtsverlust, Anorexia nervosa
- Tumoren, z.B. Prolaktinome, Kraniopharyngeome
- starke körperliche Belastung (Leistungssport)
- Stress
- Medikamente, z.B. Hormonpräparate, Antidepressiva, Neuroleptika.
Klinik
Kennzeichen einer Ovulationsstörung sind anomale, unregelmäßige oder ausbleibende Ovulationen (Anovulation). Die Menstruationsblutungen bzw. -zyklen sind entsprechend oft unregelmäßig oder fehlen ganz.
Diagnostik
Eine Menstruationsanamnese, die Messung der Hormonspiegel und wiederholte Sonographien (Unterbauchsonographie, transvaginaler Ultraschall) dienen zur Diagnosestellung einer ovariellen Funktionsstörung.
Therapie
Literatur
- Teede et al. Recommendations From the 2023 International Evidence-based Guideline for the Assessment and Management of Polycystic Ovary Syndrome. J Clin Endocrinol Metab. 2023 Sep 18;108(10):2447-2469.