Hypothalamische Ovarialinsuffizienz
Synonym: Hypothalamisch-hypophysäre Ovarialinsuffizienz
Definition
Die hypothalamische Ovarialinsuffizienz ist eine Form der Ovarialinsuffizienz, die durch eine verminderte Sekretion von GnRH im Hypothalamus entsteht.
Hintergrund
GnRH ist ein Hormon, dass die Freisetzung von Gonadotropinen wie LH und FSH induziert. Es wird pulsatil von Neuronen des Hypothalamus (dem sogenannten GnRH-Pulsgenerator) freigesetzt. Der hypothalamischen Ovarialinsuffizienz liegt eine reduzierte Aktivität des Pulsgenerators zugrunde, wodurch die Plusfrequenz vermindert oder ganz aufgehoben wird. Die in der Folge reduzierte Freisetzung von LH und FSH führt zu einer Störung der Follikelreifung.
Symptome
Ursachen
- Stress und/oder starke psychische Belastung
- Untergewicht (z.B. im Rahmen einer Anorexia nervosa oder in Folge von Leistungssport)
- Kraniopharyngeom
- Kallmann-Syndrom
- Trauma oder Läsionen von Hypophyse und Hypothalamus
Die Amenorrhö im Rahmen einer hypothalamischen Ovarialinsuffizienz wird auch Notstandsamenorrhö oder Stressamenorrhö genannt, da Stress und Untergewicht die häufigsten Ursachen sind.
Therapie
Eine ursächliche Therapie umfasst eine Gewichtszunahme oder Stressreduktion. Bei Kinderwunsch kann eine pulsatile GnRH-Therapie mit einer Pumpe erfolgen. Bei gering reduzierter Sekretion von GnRH kann eine Stimulation mit Clomifen stattfinden.