Nirmatrelvir

Nirmatrelvir wird als Kombinationspräparat gemeinsam mit niedrig dosiertem Ritonavir unter dem Namen Paxlovid^® angeboten.

Nirmatrelvir enthält eine biologisch aktive Nitrilgruppe, die mit dem Cysteinrest im aktiven Zentrum der 3C-ähnlichen Proteinase reagiert. Dadurch wird die Aktivität des Enzyms gehemmt. Seine Hauptfunktion ist die Spaltung viraler Polyproteine in ihre funktionellen Untereinheiten. Unterbleibt die Spaltung dieser Proteine, wird die Replikation des Virus unterbunden.

Durch die Kombination mit Ritonavir wird der Abbau von Nirmatrelvir deutlich verlangsamt, da Ritonavir das Cytochrom-P450-System in der Leber hemmt.

• Behandlung einer SARS-CoV-2-Infektion in der Frühphase der Erkrankung

• orale Gabe

Die Standarddosierung der Wirkstoffkombination Nirmatrelvir/Ritonavir ist 300 mg Nirmatrelvir mit 100 mg Ritonavir zweimal täglich für 5 Tage.

Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.

Die durch Ritonavir bewirkte Hemmung des Cytochrom-P450-Isoenzyms CYP3A4 kann zum Anstieg der Plasmaspiegel anderer Wirkstoffe führen, die über diesen Weg metabolisiert werden. Betroffen sind insbesondere Immunsuppressiva, z.B. Tacrolimus, Ciclosporin, Everolimus, Sirolimus oder Voclosporin. Dem PRAC liegen schwerwiegende Fallberichte mit teilweise tödlichem Verlauf vor.^[1][2]

Die EMA empfahl am 27.1.2022 zunächst die bedingte Marktzulassung für die Kombination Nirmatrelvir/Ritonavir. Inzwischen hat diese Kombination eine reguläre Zulassung erhalten.