Neugeborenenpneumonie
Definition
Ätiologie
Eine Neugeborenenpneumonie wird durch eine perinatale Infektion mit maternalen Keimen und einer eventuell vorliegenden Fruchtwasseraspiration begünstigt.
Zum Erregerspektrum gehören entsprechenderweise:
- Streptokokken der Gruppe B (häufig perinatal erworben)
- Escherichia coli (z.B. bei Aspiration)
- Chlamydia trachomatis
Ist eine Neugeborenenpneumonie mit einer Konjunktivitis vergesellschaftet, sollten die Chlamydien in der engeren diagnostischen Auswahl berücksichtigt werden.
In der Neugeborenenperiode sind jedoch durchaus auch Infektionen mit weiteren Bakterien und Viren möglich, die ansonsten eher in den späteren Lebensmonaten auftreten. Dazu gehören die Infektion mit Bordetella pertussis, Haemophilus influenzae, Mykoplasmen, RSV und dem Herpes-simplex-Virus.
Klinik
Bei einer Neugeborenenpneumonie mögliche Befunde einer klinischen Untersuchung sind:
- Tachypnoe
- vermehrte Atemanstrengung (thorakale Einziehungen, schnorchelndes bis grunzendes Atemgeräusch)
- mäßige bis schlechte Nahrungsaufnahme (verweigert das Stillen)
- Lethargie
- Schreckhaftigkeit, Weinerlichkeit
- Zyanose in schwerwiegenden Fällen
Eine besondere Bedeutung kommt im Neugeborenenalter der Beurteilung von Körpertemperatur und Husten zu. Husten fehlt bei einer Neugeborenenpneumonie fast immer. Fieber ist ebenfalls selten. Eher kommt es zur Hypothermie und stark schwankenden Werten für die Körpertemperatur.
Bei der Auskultation, die häufig durch Weinen und Nebengeräusche der oberen Atemwege erschwert ist, finden sich in der Regel diffus verteilte, feinblasige Rasselgeräusche.
Diagnostik
Wegweisend ist der klinische Befund. Als Zusatzuntersuchungen können ein Röntgen-Thorax und der (häufig frustrane) Erregernachweis mittels Sputumanalyse und Blutkulturen angestrebt werden. Mit den Blutkulturen kann die Diagnose einer Neugeborenensepsis differenziert werden.
Im Röntgen-Thorax können sich Infiltrate mit positivem Aerobronchogramm darstellen.
Therapie
Die Therapie der Neugeborenenpneumonie umfasst:
- supportive Gabe von Sauerstoff über eine Nasensonde
- Verabreichung eines wirksamen Antibiotikums, die Auswahl des Antibiotikums richtet sich nach der lokalen Resistenzlage, gängige Kombinationen sind Aminopenicilline bzw. Cephalosporine mit Makroliden
- Ausgleich eines Flüssigkeitsverlustes
- stationäres Monitoring
Bei begründetem Verdacht auf eine virale Genese durch Herpesviren kann auch im Neugeborenenalter Aciclovir eingesetzt werden.
Die Prognose einer Neugeborenenpneumonie ist in der Regel gut.
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