Rhinosklerom
Synonym: Nasalsklerom, nasale Skleromkrankheit
Englisch: Rhinoscleroma, nasal scleroma
Definition
Als Rhinosklerom bezeichnet man eine chronische bakterielle Entzündung der oberen Atemwege durch Klebsiella rhinoscleromatis.
Erreger
Der Erreger des Rhinoskleroms ist Klebsiella rhinoscleromatis. Dieser humanpathogene Keim ist eine Subspezies von Klebsiella pneumoniae und kommt gehäuft in südlicheren Gefilden (Südostasien, Afrika) vor. Die Übertragung erfolgt zumeist durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch.
Klinik
Durch die Infektion kommt es in den betroffenen Arealen zu einer granulomatösen Entzündung, die je nach Ausprägung zu Atemwegsobstruktion mit Stridor, eitriger Rhinorrhoe und Epistaxis führen kann. Betroffen ist in den meisten Fällen die Nasenhöhle, seltener können auch Larynx und Trachea betroffen sein.
Nach histologischen Kriterien wird der Verlauf in mehrere Stadien eingeteilt:[1]
- Frühes, katarrhalisches Stadium mit flächenhafter Infiltration
- Stadium der unspezifischen Granulationen (mit Russell-Körperchen und Mikulicz-Zellen)
- Tumoröses Stadium der Sklerose mit Narbenbildung und Fibrose
Diagnostik
Diagnostisch sind Biopsien der betroffenen Areale mit anschließender histopathologischer Untersuchung wegweisend. Zu definitiven Diagnosestellung sollte eine Erregerbestimmung erfolgen. Sie ist jedoch nur in rund der Hälfte der Fälle erfolgreich.[2] Die Ausprägung der Schleimhautveränderungen bzw. die Einengung der Atemwege lassen sich mittels Endoskopie oder durch radiologische Schnittbilddiagnostik (CT, MRT) objektivieren.
Differentialdiagnosen
- Granulomatose mit Polyangiitis (Morbus Wegener)
- Papillomatose
- Mukokutane Leishmaniose
- Tumore des Nasenrachenraums
Therapie und Prognose
Die antibiotische Therapie der Infektion ist zumeist langwierig und wird unter anderem mit Ciprofloxacin, Rifampicin und Acriflavin über mehrere Monate durchgeführt.[3] Kommt es zu einer relevanten Obstruktion der Atemwege (z.B. Trachealstenose), so kann diese interventionell (z.B. Stenteinlage bei Bronchoskopie) oder operativ therapiert werden.
Unbehandelt kann sich die Infektion ausweiten und zu Sepsis sowie zu Lungenentzündungen mit letalem Verlauf führen.
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