Noradrenalin-Dopamin-Wiederaufnahmehemmer

Noradrenalin-Dopamin-Wiederaufnahmehemmer blockieren die Transporter der präsynaptischen Nervenzellen, die für die Wiederaufnahme von Katecholaminen verantwortlich sind. Dadurch erhöht sich die Konzentration von Noradrenalin und Dopamin im synaptischen Spalt, was ihre Wirkung verstärkt und verlängert. Der genaue Wirkmechanismus von Bupropion, einem zentralen Vertreter dieser Gruppe, ist bisher (2024) nicht vollständig bekannt.

NDRI werden in der Therapie folgender Erkrankungen eingesetzt:

• ADHS
• Depression
• Narkolepsie

Darüber hinaus können sie als Anorektikum oder zur Unterstützung der Raucherentwöhnung verwendet werden, wobei letzterer Einsatz bisher (2024) keine überzeugenden Ergebnisse zeigte.

NDRI kommen vor allem dann zum Einsatz, wenn bei Depressionen eine ausgeprägte Antriebslosigkeit vorliegt.

Zu den NDRI gehören unter anderem:

• Amineptin (in Deutschland ein verkehrsfähiges, aber nicht verschreibungsfähiges Betäubungsmittel)
• Bupropion (in Deutschland für die Depressionsbehandlung zugelassen)
• Methylphenidat
• Solriamfetol

Die häufigsten Nebenwirkungen der Noradrenalin-Dopamin-Wiederaufnahmehemmer umfassen:

• Schlaflosigkeit, Nervosität, Kopfschmerzen
• Appetitverlust, Verdauungsbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen
• Hyperaktivität
• Mundtrockenheit
• Sehstörungen

Im Gegensatz zu anderen Antidepressiva zeichnen sich NDRI durch das Fehlen einer Gewichtszunahme als Nebenwirkung und ein geringeres Risiko für sexuelle Funktionsstörungen aus.

• Selektive Noradrenalin-/Dopamin-Wiederaufnahmehemmer (SNDRI) - Gelbe Liste, abgerufen am 28.11.2024
• Noradrenalin-Dopamin-Wiederaufnahmehemmer / NDRI - Depressionsliga, abgerufen am 28.11.2024