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Methylentetrahydrofolat-Reduktase-Mangel

Synonyme: Methylen-Tetrahydrofolat-Reduktase-Mangel, Methylentetrahydrofolatreduktase-Mangel, Methylentetrahydrofolat-Reduktase-Defizienz
Englisch: methylene tetrahydrofolate reductase deficiency, MTHFR deficiency

1. Definition

Der Methylentetrahydrofolat-Reduktase-Mangel, kurz MTHFR-Mangel, ist eine seltene, autosomal-rezessive Störung des Methioninstoffwechsels. Er wird durch Mutationen im MTHFR-Gen verursacht.

2. Ätiologie

Der MTHFR-Mangel wird durch Mutationen im MTHFR-Gen verursacht, das sich auf Chromosom 1 an Genlokus 1p36.22 befindet. Das kodierte Enzym Methylentetrahydrofolat-Reduktase (MTHFR) katalysiert die Reduktion von 5,10-Methylentetrahydrofolat zu 5-Methyltetrahydrofolat, einem wichtigen Derivat bei der Umwandlung von Homocystein zu Methionin.

Der häufigste Polymorphismus ist die C677T-Variante (rs1801133), die molekulargenetisch im Exon 5 nachgewiesen werden kann. Sie führt zu einer erhöhten Thermolabilität des Enzyms, wodurch es bei höheren Temperaturen weniger aktiv ist. Homozygote Träger der Genvariante haben i.d.R. einen erhöhten Homocysteinspiegel (Homozystinurie) und einen reduzierten Serumfolatspiegel. Bei heterozygoten Trägern ist der Homocysteinspiegel meist nur leicht erhöht.

Ein weiterer Polymorphismus ist die A1298C-Variante (rs1801131), die nur in Kombination mit der C677T-Variante einen Einfluss auf den Homocysteinspiegel hat.

3. Klinik

Die Symptome des MTHFR-Mangels treten i.d.R. bereits im ersten Lebensjahr auf und umfassen u.a. rezidivierende Apnoen, Krampfanfälle und Mikrozephalie. Ein späterer Symptombeginn ist mit psychiatrischen Störungen und Ataxie assoziiert.

4. Diagnostik

Die Verdachtsdiagnose wird durch einen stark erhöhten Homocysteinspiegel (> 100 µmol/l) und einen reduzierten Methyltetrahydrofolatspiegel im Plasma gestellt. Die Diagnose wird durch die Messung der Enzymaktivität in Lymphozyten und Fibroblasten bestätigt. Der molekulargenetische Nachweis einer Mutation im MTHFR-Gen wird derzeit (2025) bei einem Homocysteinspiegel von > 50 µmol/l empfohlen.

5. Therapie

Bei einem schweren Enzymmangel wird eine ausreichende Versorgung mit Folsäure, Vitamin B6 und B12 empfohlen.

6. Quellen

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28.01.2025, 17:42
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