5-Methyltetrahydrofolat
Synonyme: MTHF, N5-MTHF, N5-Methyl-THF, N5-Methyltetrahydrofolat, N5-Methyltetrahydrofolsäure, 5-Methyl-Tetrahydrofolsäure, Levomefolsäure
Englisch: 5-methyltetrahydrofolate, 5-Me-THF, levomefolic acid
Definition
5-Methyltetrahydrofolat, kurz 5-MTHF, ist ein methyliertes Derivat der Tetrahydrofolsäure (THF). Es dient als Überträger von C1-Gruppen und wird im Methionin-Zyklus als Cofaktor benötigt.
Biochemie
5-MTHF ermöglicht die Methylierung von Homocystein zu Methionin durch die Methioninsynthase. Dies dient der Regeneration von Methionin und ist eine Teilreaktion des Methionin-Zyklus.
Im Rahmen dieser Reaktion überträgt 5-MTHF eine Methylgruppe auf Cobalamin (Vitamin B12), das als Coenzym dient, wodurch Methylcobalamin entsteht. Vom Methylcobalamin wird die Methylgruppe auf Homocystein übertragen, wodurch sich Methionin bildet. Methionin wird dann unter Energieverbrauch in S-Adenosylmethionin (SAM) umgewandelt, das ein weiterer wichtiger C1-Gruppen-Überträger ist, z.B. bei der DNA-Methylierung sowie bei der Adrenalin- und Kreatinsynthese.
Klinik
Damit 5-MTHF entstehen kann, muss es zuerst durch die Methylentetrahydrofolat-Reduktase (MTHFR) von 5,10-Methylentetrahydrofolat ausgehend zu 5-MTHF reduziert werden. Die MTHFR wird durch SAM gehemmt, das beim Methionin-Zyklus nur mit Hilfe von 5-MTHF entstehen kann.
Dadurch kann bei einer verringerten Aktivität der Methioninsynthase im Rahmen eines Vitamin-B12-Mangels ein SAM-Mangel resultieren, der zu einer gesteigerten Aktivität der MTHFR führt. Als Folge wird ein Großteil des essentiellen Folats verbraucht und kann nicht verwertet werden, während 5-MTHF akkumuliert. Aus diesem Grund kann ein Vitamin-B12-Mangel auch zu einem Folatmangel führen.
Literatur
- Löffler/Petrides: Biochemie und Pathobiochemie, 9. Auflage, Springer Verlag