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Metöstrus (Hund)

Synonym: Diöstrus
Englisch: metestrus

1. Definition

Als Metöstrus oder Diöstrus bezeichnet man die Phase nach dem Östrus (Brunst) im Laufe des Sexualzyklus der Hündin.

2. Sexualzyklus

Hündinnen gehören zu den saisonal monoöstrischen Tieren mit einem durchschnittlichen Läufigkeitsintervall von 6 bis 7 Monaten. Da der Zyklus stark von der Rasse und vom Alter der Hunde abhängt, durchlaufen die Tiere - bei einer Schwankungsbreite von 4 bis 12 Monaten - ein bis drei Zyklen pro Jahr.

3. Zyklusphasen

Der Sexualzyklus der Hündin kann in vier Phasen gegliedert werden, die - je nach Autor und Literatur - durch zusätzliche Unterphasen erweitert werden. Die vier Hauptphasen sind:

4. Klinik

Der Metöstrus schließt direkt an den Östrus an und wird auch als die Phase der lutealen Aktivität bezeichnet. Die meisten Hündinnen lassen sich in den ersten 1 bis 5 Tagen des Metöstrus noch von einem Rüden decken, ohne diesen abzuwehren.

Der Metöstrus dauert zwischen 9 und 12 Wochen. Je nach Autor endet der Metöstrus mit dem Zeitpunkt der Luteolyse oder mit mit dem Abschluss der Regenerationsvorgänge am Uterus und wird dann mit einer Dauer von 18 und 20 Wochen angegeben.

5. Diagnose

Der Metöstrus lässt sich - ähnlich den anderen Phasen des Sexualzyklus - anhand verschiedener klinisch sowie labordiagnostisch messbarer Parametern feststellen. Durch die Kombination aus Hormonmessung, Morphologie der Vagina und Beurteilung von vaginalzytologischen Abstrichen kann der Metöstrus eindeutig von den anderen Phasen abgegrenzt werden.

5.1. Endokrinologie

Da der Sexualzyklus der Hündin starken hormonellen Einflüssen unterliegt, kann anhand der im Blut messbaren Hormonkonzentrationen die Zyklusphase bestimmt werden. Der im Östrus zweigipflige LH-Anstieg (ca. 20 µg/L) nimmt gegen Ende der östrischen Phase langsam ab und erreicht im Laufe des Metöstrus wieder den Basalwert von unter 1 ng/ml. Parallel dazu sinkt der während der Ovulation auf einem Hoch von etwa 4 bis 10 ng/ml befindliche Progesteronwert wieder auf seinen Ausgangswert (< 1 ng/ml).

5.2. Vaginalinspektion

Bei der gynäkologischen Untersuchung werden neben der Vulva auch die Vagina und die Portio vaginalis cervicis beurteilt. Anhand der Morphologie können Rückschlüsse auf den Verlauf des Zyklus gezogen werden.

Zyklusphase Schleimhautfarbe Schleimhaut Sekret
früher Metöstrus blassrosa flach, leichte Längsfältelung, feucht-glänzend gelblich-schleimig
später Metöstrus rosa flach, leichte Längsfältelung, feucht-glänzend kaum vorhanden

5.3. Vaginalzytologie

Die am Ende jeder gynäkologischen Untersuchung durchgeführte vaginalzytologische Diagnostik unterstützt die vorausgegangenen Untersuchungsschritte, um die Zyklusphase der Hündin festzustellen. Da der Aufbau des Vaginalepithels starken hormonellen Einflüssen unterliegt, kann anhand der Zellbeschaffenheit der Hormonstatus bestimmt werden. Mit einem Vaginaltupfer werden am dorsalen Scheidendach die obersten Zelllagen entnommen und nach Giemsa-Färbung mikroskopisch beurteilt.

Zyklusphase Histologie
früher Metöstrus Schaumzellen (modifizierte Parabasalzellen mit Vakuolen) und Metöstruszellen (modifizierte Parabasalzellen mit neutrophilen Granulozyten)
später Metöstrus vorwiegend unverhornte Superfizial- und Intermediärzellen, vereinzelt neutrophile Granulozyten

6. Literatur

  • Hans G. Niemand (Begründer), Peter F. Suter, Barbara Kohn, Günter Schwarz (Herausgeber). Praktikum der Hundeklinik. 11., überarbeitete und erweiterte Auflage. Enke-Verlag, 2012.

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21.03.2024, 09:04
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