Luteolyse
von lateinisch: luteus - gelb, lehmig
Englisch: luteolysis, luteal regression
Definition
Unter Luteolyse versteht man die degenerative Umwandlung des Gelbkörpers (Corpus luteum) zu Bindegewebe im Ovar.
Physiologie
Die Luteolyse ist ein physiologischer Teil des weiblichen Zyklus, wenn es nicht zu einer Befruchtung und Einnistung der Eizelle gekommen ist. Tritt hingegen eine Schwangerschaft ein, bleibt der Gelbkörper durch den Einfluss des Choriongonadotropins so lange erhalten, bis die Plazenta in der Lage ist, die für die Aufrechterhaltung der Schwangerschaft notwendige Hormonproduktion zu übernehmen.
Die Luteolyse wird durch das Hormon Prostaglandin F2α (PGF2α) induziert. Darüber hinaus sind Zytokine und möglicherweise auch Gonadoliberin (GnRH) an dem Prozess beteiligt. Histologisch sieht man eine Einwanderung von Makrophagen, welche die Zellreste des Gelbkörpers phagozytieren. Der Gewebsdefekt wird durch Fibroblasten und Kollagen aufgefüllt, es entsteht das so genannte Corpus albicans.
Klinik
Die Luteolyse kann medikamentös durch die Gabe von Prostaglandin F2α oder synthetischen PGF2α-Analoga, z.B. Cloprostenol oder Tiaprost, ausgelöst werden. Diesen Effekt nutzt man vor allem zur Geburtseinleitung oder zur Behandlung einer Corpus-luteum-Persistenz.