Menstruation
von lateinisch: mens - Monat
Synonyme: Menorrhoe, Menstruatio, Regel, Regelblutung, Monatsblutung, Periode
Englisch: menstruation, period
Definition
Als Menstruation bezeichnet man den periodischen Austritt von Blut aus der Gebärmutter (Uterus) im Rahmen des weiblichen Zyklus (Menstruationszyklus).
Physiologie
Die Menstruation findet am Anfang eines Menstruationszyklus in der Desquamationsphase zwischen dem 1. und 4. Zyklustag statt und erklärt sich aus der Abstoßung der funktionellen Gebärmutterschleimhaut nach Hormonentzug. Sie markiert damit auch den Beginn des weiblichen Zyklus. Findet eine Konzeption statt, bleibt die Menstruation aus.
Unter dem Einfluss von Prostaglandinen verengen und weiten sich die Spiralarterien des Uterus bei Abstoßung des Endometriums abwechselnd. Die glatte Muskulatur des Uterus wird dabei ebenfalls unter dem Einfluss von Prostaglandinen (insbesondere PGF2-alpha) und Oxytocin zur Kontraktion angeregt. Durch beide Mechanismen kommt es schließlich zur Ausschwemmung und Abstoßung des Gewebedetritus.
Der Blutverlust während einer Menstruation beträgt 50-80 ml. Das Menstruationsblut ist ungerinnbar (lokale Fibrinolyse).
Während der Menstruation kann es in geringem Umfang zu einem Rückfluss von Menstruationsblut durch die Eileiter in die Bauchhöhle kommen, wo es resorbiert wird. Diese Form der Blutung wird als retrograde Menstruation bezeichnet.
Unregelmäßigkeiten
Die Menstruation wiederholt sich zyklusgekoppelt alle 28 +/- 3 Tage und dauert üblicherweise 3-7 Tage. Unregelmäßigkeiten der Menstruation sind während der Menarche und Menopause als normal anzusehen.
An anderen Zeitpunkten auftretende Blutungen, die klinisch als abnorme uterine Blutungen (AUB) bezeichnet werden, können auf das Vorliegen einer Zyklusanomalie hinweisen. Daher werden Blutungsunregelmäßigkeiten bei der Menstruation zu diagnostischen Zwecken bezüglich der Blutungsfrequenz und Blutungsmenge eingeteilt:
normale Regelblutung | |
veränderte Blutungsfrequenz |
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veränderte Blutungsstärke oder -dauer |
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Veränderung des Menstruationszeitpunktes |
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verändertes Empfinden |
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In der Frühschwangerschaft kann eine Nidationsblutung mit der Menstruation verwechselt werden.
Hygiene der Menstruation
Das Menstruationsblut kann mit Tampons, Menstruationstassen und/oder Binden aufgesaugt werden. Geschlechtsverkehr ist während der Menstruation problemlos möglich, sofern sich beide Partner einig sind. Jedoch ist auch während der Menstruation eine geeignete Verhütung indiziert.
Auswirkungen
Die physischen und psychischen Auswirkungen der Menstruation sind interindividuell sehr unterschiedlich ausgeprägt. Eine normale Menstruation hat in der Regel keine Sekundäreffekte. Im Rahmen eines prämenstruellen Syndroms (PMS) kann es jedoch zu Stimmungsschwankungen, Ängstlichkeit und depressiven Verstimmungen kommen.
Klinik
Störungen der Menstruation bezeichnet man als Menstruationsstörungen oder Zyklusanomalien. In Bezug auf das Blutungsmusters oder die Blutungsfrequenz wird auch von abnormen uterinen Blutungen (AUBs) gesprochen.
Die Gründe für Menstruationsstörungen sind vielfältig. Es können gynäkologische, endokrine, systemische oder genetische Störungen sowie Fehlbildungen vorliegen. Nicht immer lassen sich die Ursachen eindeutig identifizieren.