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Thrombolyse

(Weitergeleitet von Lysetherapie)

Synonym: Lysetherapie
Englisch: thrombolysis

1. Definition

Unter Thrombolyse versteht man die Auflösung eines Thrombus mithilfe von Fibrinolytika (z.B. Alteplase oder Tenecteplase). Dies ist in der Regel nur bei kleinen, frischen Thromben möglich.

2. Einteilung

Unterschieden werden die systemische Thrombolyse, bei der das Medikament intravenös verabreicht wird und die lokale Thrombolyse (Katheterlyse), bei der das Medikament über einen Katheter direkt in das betroffene Gefäß appliziert wird. Die Katheterlyse wird häufig mit einer mechanischen Thrombusfragmentation und/oder -aspiration (mechanische Thrombektomie) kombiniert. Man spricht hier auch von einer pharmakomechanischen Thrombolyse (PCDT).

siehe Hauptartikel: Katheterlyse

3. Indikationen

Die häufigste Indikation einer systemischen Thrombolyse ist der ischämische Schlaganfall. Sie ist innerhalb von 4,5 Stunden nach Symptombeginn bzw. nach dem Zeitpunkt indiziert, an dem der Patient zuletzt gesund gesehen wurde.[1] Im Einzelfall kann eine Thrombolyse auch im sogenannten erweiterten Zeitfenster (4,5 - 9 Stunden nach Symptombeginn) oder, bei unklarem Zeitfenster, mit Bemerken der Symptome < 4,5 h als individueller Heilversuch bzw. als Off-Label-Therapie erwogen werden. Hierzu ist der Nachweis einer Penumbra in der CT oder MRT notwendig.

Weitere mögliche Einsatzgebiete der systemischen Thrombolyse sind:

Einsätze der Katheterlyse sind:

4. Komplikationen

Die wichtigste Komplikation der systemischen Thrombolyse ist eine nachfolgende Blutung. Nach intravenöser Lyse kommt es in bis zu 15 % der Fälle zu einer intrazerebralen Blutung.

5. Klinische Bedeutung

Die American Heart Association (AHA) zeichnet die systemische Thrombolyse beim ischämischen Schlaganfall mit dem höchsten Evidenzgrad (1A-1B) aus.[2] Besonders im englischen Sprachraum wird die Studienlage jedoch kontrovers diskutiert.[3][4] Kritiker führen an, dass angesichts der erheblichen Nebenwirkungen weitere randomisierte kontrollierte Studien notwendig sind, um einen flächendeckenden Einsatz der Thrombolyse beim ischämischen Schlaganfall zu rechtfertigen.[5][6][7]

6. Quellen

7. Peer Review

Bijan Fink
Peer reviewed am 03.03.2024 von Bijan Fink
Stichworte: Lysetherapie

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21.03.2024, 09:08
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