Leinöl
1. Definition
Leinöl ist ein pflanzliches Öl, das durch Kaltpressung aus den Samen des Leins (Linum usitatissimum) gewonnen wird.
2. Inhaltsstoffe
Leinöl besteht aus ungesättigten Fettsäuren, insbesondere aus der alpha-Linolensäure (ca. 50 bis 60 %), die zu den Omega-3-Fettsäuren gehört. Weitere Bestandteile sind Ölsäure und geringe Mengen gesättigter Fettsäuren wie Palmitinsäure sowie Stearinsäure. Leinöl enthält zudem Vitamin E.
3. Wirkmechanismus
Die im Leinöl enthaltenen mehrfach ungesättigten Fettsäuren, insbesondere die alpha-Linolensäure, wirken entzündungshemmend und antioxidativ. Diese Fettsäuren können ferner helfen, den Cholesterinspiegel zu regulieren – diese Wirkung wird allerdings in der Literatur kontrovers diskutiert. Andere Studien zeigen, dass der Verzehr von Leinöl zur Verbesserung der Herzgesundheit beitragen und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken kann.
4. Verwendung
Leinöl hat eine lange Tradition als Hausmittel und in der industriellen Nutzung. Es wird sowohl in der pharmazeutischen als auch in der kosmetischen Industrie verwendet. Es wird als Nahrungsergänzungsmittel angeboten und findet sich in Salben und Cremes, die bei Hauterkrankungen (Ekzeme, Psoriasis) oder als Hautpflegeprodukte eingesetzt werden. In der Industrie dient es auch zur Herstellung von Farben und Kitt.
5. Nebenwirkungen
Leinöl gilt in üblichen Mengen als sicher. Bei empfindlichen Personen können allergische Reaktionen in Form von Hautausschlägen oder Magen-Darm-Beschwerden auftreten. Bei unsachgemäßer Lagerung (z.B. bei Kontakt mit Licht und Luft) kann das Öl oxidieren und polymerisieren, wodurch sich der Geschmack sowie die chemische Zusammensetzung verändern. Oxidiertes Leinöl kann Magenbeschwerden verursachen.
In Leinöl getränkte Produkte, wie z.B. Lappen oder poröse Materialen, können sich unter bestimmten Bedingungen selbst entzünden und müssen daher luftdicht verschlossen aufbewahrt werden.[1]
6. Wechselwirkungen
Leinöl steht im Verdacht, die Wirkung blutverdünnender Medikamente zu verstärken, da es die Blutgerinnung beeinflussen kann. Bei gleichzeitiger Einnahme von Antikoagulantien sollte die Einnahme von Leinöl daher abgewogen werden. Hohe Dosen sollen auch die Wirkung von blutdrucksenkenden Mitteln verstärken und so zu niedrigem Blutdruck führen.
7. Literatur
- Pharmawiki – Leinöl, abgerufen am 11.03.2025
8. Quelle
- ↑ Beratungsstelle für Brandverhütung – Selbstentzündung von öl- und fettgetränkten Lappen, abgerufen am 11.03.2025