Lassa-Virus
Synonyme: Lassafieber-Virus, Lassa-Mammarenavirus
Definition
Das Lassa-Virus, kurz LASV, ist ein behülltes einzelsträngiges RNA-Virus aus der Familie der Arenaviren, das ein hämorrhagisches Fieber, das Lassa-Fieber auslösen kann.
Taxonomie
- Bereich: Riboviria
- Phylum: Negarnaviricota
- Subphylum: Polyploviricotina,
- Klasse: Ellioviricetes
- Ordnung: Bunyavirales
- Familie: Arenaviridae
- Gattung: Mammarenavirus
- Art: Lassa-Virus
- Gattung: Mammarenavirus
- Familie: Arenaviridae
- Ordnung: Bunyavirales
- Klasse: Ellioviricetes
- Subphylum: Polyploviricotina,
- Phylum: Negarnaviricota
siehe Hauptartikel: Virustaxonomie
Verbreitung
Das Lassa-Virus ist in West-Afirka endemisch, vor allem in Sierra Leone, Guinea, Nigeria und Liberia. In dieser Region werden etwa 300.000 and 500.000 Neuinfektionen pro Jahr vermutet, die zu etwa 5.000 Todesfällen führen. Als Erregerreservoir dienen Nagetiere, die das Virus tragen können, ohne selbst zu erkranken.
Genom
Die RNA der Lassa-Viren besitzt eine (+/−)-Polarität (ambisense). Das Genom besteht aus zwei RNA-Segmenten, die jeweils 2 Proteine in unterschiedlichen Leserichtungen kodieren, also insgesamt 4 Proteine.
Das größere Segment kodiert ein kleines Zink-bindendes Protein (Z), das die Transkription und Replikation reguliert, und eine RNA-Polymerase (L). Das kleinere Segment kodiert ein Nukleoprotein (NP) und den Vorläufer für die Glykoproteine der Virushülle (GP). NP unterdrückt die angeborene Immunantwort, indem es die Translokation von IRF3 hemmt. GP wird durch posttranslationale Modifikation in GP1 ud GP2 gespalten, die an alpha-Dystroglycan binden und dadurch den Eintritt des Virions in die Wirtszelle vermitteln.
Die Replikation des Lassa-Virus verläuft sehr schnell, aber strategisch getaktet. Die in der Wirtszelle angestoßenen Abläufe sind so ausgerichtet, dass die Glykoproteine (GP) für die Virushülle, welche die Detektion durch das Immunsystem ermöglichen, als letztes gebildet werden.
Übertragung
Die Übertragung erfolgt sowohl von Tier zu Mensch als auch von Mensch zu Mensch, wobei letzteres seltener vorkommt. Das Virus wird von infizierten Nagetieren mit der Fäzes und dem Urin ausgeschieden. Die Viruspartikel werden dann über die Atemwege oder den Gastrointestinaltrakt aufgenommen. Auch eine Infektion über verletzte Haut oder Schleimhaut ist möglich. Hat sich das Virus im Körper etabliert, zeigt es keine besondere Organotropie. Es befällt nahezu alle Körpergewebe einschließlich des Gefäßsystems.
Labordiagnostik
Die Diagnostik kann durch einen Direktnachweis der Virus-RNA mittels RT-PCR erfolgen. Alternativ ist auch eine Antikörper-Serologie (IgM, IgG) mittels ELISA oder indirektem Immunfluoreszenztest (IFT) zum Nachweis einer frischen oder abgelaufenen Infektion möglich.
siehe auch: Lassa-Fieber
Impfung
Zur Zeit (2021) ist kein Impfstoff zur Prävention von Infektionen mit dem Lassa-Virus zugelassen. Mögliche Vakzinen wurden im Tierversuch getestet und konnten einen Infektionsschutz nachweisen.
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