Nukleoprotein
Synonym: N-Protein
Englisch: nucleoprotein
Definition
Nukleoproteine, kurz NP, sind Proteine, die strukturell mit Nukleinsäuren assoziiert sind, d.h. sie bestehen aus einer Proteinkomponente und RNA oder DNA. Entsprechend unterscheidet man Ribonukleoproteine und Desoxyribonukleoproteine.
Hintergrund
Beispiele für Nukleoproteine sind Ribosomen, Nukleosomen und Telomerasen. Viele Viren enthalten ebenfalls Nukleoproteine, bekannte Beispiele sind das Influenza-Virus, das Lassa-Virus, das Marburg-Virus oder das Rabies-Virus.
Die Protein- und Nukleinsäurekomponenten der Nukleoproteine werden vor allem durch Ionenbindungen gekoppelt. Dabei interagieren die sauren Phosphatgruppen der Nukleinsäuren mit basischen Aminosäuren der Proteine. Eine weitere Möglichkeit ist die Komplexierung saurer Aminosäuren mit Phosphatgruppen der DNA über den Cofaktor Mg2+.
Funktion
Nukleoproteine dienen primär dem strukturellen Schutz der Nukleinsäuren. mRNA taucht beispielsweise nie als freies RNA-Molekül in der Zelle auf, sondern nur als Teil eines Ribonukleoproteins. Dadurch bietet das Molekül den RNasen im Zytoplasma keinen Angriffspunkt.
Kristallstruktur des Nukleoproteins des Marburg-Virus
Klinik
Antikörper gegen Ribonukleoproteine (anti-RNP-Antikörper) lassen sich bei verschiedenen Mischkollagenosen (MCTD) und bei Lupus erythematodes (LE) nachweisen. Ein Beispiel sind die U1-RNP-Antikörper. Zwei Formen von anti-RNP-Antikörpern sind eng mit dem Sjögren-Syndrom verbunden, die SSA(Ro)-Antikörper und die SSB(La)-Antikörper.
Quellen
- 3D-Modell NIH 3D Print Exchange, Public Domain, alexyorn
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