(Weitergeleitet von Rabies-Virus)
Das Rabiesvirus, kurz RABV, ist der Erreger der Tollwut.
Das Rabiesvirus gehört zur Ordnung der Mononegavirales, der Familie der Rhabdoviridae, Gattung Lyssavirus. Da auch andere Lyssaviren (z.B. Mokola-Virus) zu einem Krankheitsbild führen können, das der Tollwut gleicht, wird das Rabiesvirus auch als Genotyp I bezeichnet.
Das Virus ist ein behülltes, projektilförmiges Virus mit einem nichtsegmentierten, einzelsträngigen RNA-Genom (ssRNA).
Das komplette Genom des Virus besitzt über 11.000 Nukleotide, welche die Proteine N, P, M, G und I kodieren. Die Gene, welche die fünf Proteine kodieren sind durch vier nicht-kodierende Regionen getrennt . Diese Regionen spielen eine entscheidende Rolle bei der Regulation der viralen Genexpression.
Das Rabiesvirus ist hoch neurotrophisch und wird gewöhnlich von einem tollwütigen Tier durch einen Biss zum nächsten Tier oder Menschen übertragen. Es tritt in Nervenendigungen im Bereich der Bissstelle ein. Von dort aus gelangt es durch retrograden neuroaxonalem Transport in das Zentralnervensystem. Eine Virämie tritt nicht auf.
Das Reservoir des Rabies-Virus stellen Säugetiere dar, insbesondere Hunde und in Deutschland Füchse. Daneben wurden Infektionen auch bei Dachsen, Mardern, Rehen, Rindern, Schafen, Ziegen, Pferden und Katzen festgestellt. In Einzelfällen wurde das Virus auch in Nagetieren nachgewiesen, wobei bisher keine Übertragung auf den Menschen dokumentiert wurde.
Weiterhin ist Tollwut die bedeutendste mit Fledermäusen assoziierte virale Zoonose.
siehe Hauptartikel: Rabies
Diese Seite wurde zuletzt am 13. November 2020 um 11:24 Uhr bearbeitet.
Um diesen Artikel zu kommentieren, melde Dich bitte an.
Dr. rer. med. Alexandra Michels
Student/in der Humanmedizin