Kolektomie
Synonyme: Dickdarmentfernung, Kolonresektion
Englisch: colectomy
Definition
Als Kolektomie bezeichnet man die partielle oder vollständige operative Entfernung des Dickdarms (Grimmdarm, Intestinum crassum). Wird das Colon zusammen mit dem Rektum entfernt, spricht man von einer Proktokolektomie.
Einteilung
- Partielle Kolektomie: Entfernung eines bestimmten Colon-Abschnitts
- Rechtsseitige Hemikolektomie: Entfernung von Caecum und Colon ascendens
- Rechtsseitige erweiterte Hemikolektomie: wie oben, zusätzllich rechte Kolonflexur und proximales Colon transversum
- Transversumresektion: Entfernung des mittleren Drittels des Colon transversum
- Linksseitige Hemikolektomie: Entfernung von Colon descendens und proximalem Colon sigmoideum
- Linksseitige erweiterte Hemikolektomie: wie oben, zusätzlich linke Kolonflexur und distales Colon transversum
- Sigmaresektion: Entfernung des Colon sigmoideum
- Subtotale Kolektomie: Überwiegende Entfernung des Colons; das Rektum und ggf. kleine Anteile des Colons bleiben erhalten
- Totale Kolektomie: Entfernung des gesamten Colons
Indikationen
Mögliche Indikationen für eine Kolektomie sind:
- Tumoren (Kolonkarzinom)
- Divertikulitis
- Divertikelblutung
- Typhlitis
- Trauma
- Therapieresistente entzündliche Darmerkrankungen
- Darminfarkt
Aus prophylaktischen Gründen wird eine Kolektomie manchmal bei Erkrankungen mit hohem Entartungsrisiko vorgenommen, z.B. bei einer familiären adenomatösen Polyposis oder einem Lynch-Syndrom.
Risiken
Zu den möglichen postoperativen Komplikationen der Kolektomie zählen u.a. Blutungen, Wundheilungsstörungen, Infektionen, Anastomoseninsuffizienz und Fistelbildungen.
Folgen
Der Grad der funktionellen Einschränkungen durch den Verlust von Dickdarmgewebe ist vom Ausmaß der Resektion und von der anschließenden Versorgung (ileoanaler Pouch, Enterostoma) abhängig. Bei einer partiellen Kolektomie kann das verbleibende Gewebe in der Regel den Verlust durch eine adpative Funktionssteigerung kompensieren. Bei einer subtotalen oder totalen Kolektomie ist vor allem die Rückresorption von Wasser und Elektrolyten, die eine der wesentlichen Funktionen des Kolons ist, beeinträchtigt. Dadurch kommt es zu chronischen Diarrhöen und damit verbunden zu einem ständigen Wasser- und Elektrolytverlust.