Sigmaresektion
Synonyme: Sigmoidektomie, Sigmaentfernung
Englisch: sigmoidectomy
Definition
Unter einer Sigmaresektion versteht man die operative Entfernung (Resektion) des Colon sigmoideum.
Indikationen
Eine Sigmaresektion kann aufgrund verschiedener Indikationen sinnvoll sein. Wie bei vielen operativen Maßnahmen sollte sie jedoch erst in Betracht gezogen werden, wenn konservative Maßnahmen nicht mehr ausreichend erfolgversprechend sind.
Häufigster Grund für eine Sigmaresektion ist die Divertikulose, wenn diese bereits gehäuft zur Divertikulitis geführt hat. Hierbei sollte die Operation jedoch nicht während der akuten Phase einer Divertikulitis erfolgen, sondern erst nach einer Antibiotikabehandlung. Akute Komplikationen der Divertikulitis, wie z.B. eine Perforation mit nachfolgender Peritonitis, sind allerdings eine Indikation für eine sofortige Operation.
Eine weitere mögliche Indikation stellt das Colonkarzinom im Bereich des Colon sigmoideum dar. In diesem Fall wird häufig eine erweiterte Resektion (z.B. Hemikolektomie) vorgezogen.
Auch Polypen oder Durchblutungsstörungen im Bereich des Colon sigmoideum können eine Sigmaresektion notwendig machen.
Vorbereitung
Die Operation findet stationär statt, meist genügt dabei eine stationäre Aufnahme am Vorabend. Es folgen die üblichen präoperativen Maßnahmen. Als spezielle Vorbereitung des Darms genügt meist eine vollständige Darmentleerung durch Abführmittel sowie ein kleiner Einlauf kurz vor der Operation. Eine Koloskopie ist in der Regel bereits im Rahmen der Diagnostik erfolgt.
Durchführung
Generell wird inzwischen die laparoskopische Operationsmethode bevorzugt; bei der Sigmaresektion werden hierbei 5-7 Eintrittsstellen benötigt. Es folgt eine diagnostische Laparoskopie (= Inspektion aller relevanten Baucheingeweide). Nun wird sowohl der zu entfernende (Colon sigmoideum) als auch der an seine Stelle tretende Darmabschnitt (Colon descendens) mobilisiert. Die das Colon sigmoideum versorgenden Blutgefäße werden abgeklemmt und durchtrennt. Anschließend kann das Sigma entfernt werden. Zuletzt muss erneut eine kontinuierliche Verbindung (Anastomose) des verbleibenden Darms hergestellt werden. Sie erfolgt durch eine Klammernaht.
Komplikationen
Mögliche Komplikationen, die während der Sigmaresektion auftreten können, sind vor allem Verletzungen und Blutungen an Darm, Milz (aufgrund der Mobilisation des Colon descendens) sowie Harnleitern, was jedoch äußerst selten vorkommt.
Im speziellen Fall der Sigmaresektion ist die Anastomoseninsuffizienz ein weiteres mögliches Problem, wobei es durch unvollständige Heilung der Klammernaht zwischen Dick- und Enddarm zu einem Austritt von Stuhl in den Bauchraum kommt. Hat dies bereits zu einer Peritonitis geführt, kann eine vorübergehende Kolostomie sinnvoll sein. Meist kann diese nach abgeschlossener Behandlung der Peritonitis jedoch rückgängig gemacht werden, sodass eine physiologische Stuhlentleerung wieder möglich wird.
Nachsorge
Unter pflegerischem Aspekt wird heutzutage eine möglichst frühe postoperative Mobilisation, zunächst in Begleitung einer Pflegekraft, angestrebt, um insbesondere einer Thrombose oder Pneumonie vorzubeugen. Bereits am nächsten Morgen darf der Patient wieder trinken. Wird dies problemlos vertragen, kann schrittweise ein Kostaufbau erfolgen. Mögliche Nachsorgeuntersuchungen erfolgen individuell und werden oft auch durch den Hausarzt vorgenommen.
Langzeitprognose
Nach einer Sigmaresektion kommt es im Normalfall zu keiner Einschränkung des Patienten in seiner gewohnten Lebensweise. Durch postoperative, narbenbedingte Stenosen im Operationsgebiet kann es zu häufiger Stuhlentleerung jeweils in nur kleinen Mengen kommen. Dieses Problem lässt sich jedoch meist durch eine Ballondilatation beheben.
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