Knochenschmerzen
Synonym: Ostealgie
Englisch: bone pain
Definition
Knochenschmerzen sind Schmerzen, die im Knochengewebe lokalisiert sind. Es handelt sich um tiefe somatische Schmerzen, die vom Patienten oft als dumpf wahrgenommen werden und im Gegensatz zu oberflächlichen Schmerzen (z.B. der Haut) schlecht lokalisiert werden können.
Physiologie
Die Schmerzrezeptoren (Nozizeptoren) des Knochens sind sowohl im Periost als auch im Endost lokalisiert. Man findet myelinisierte Aβ- und Aδ-Fasern sowie marklose C-Fasern. Der initiale, scharfe Schmerz wird durch die myelinisierten Fasern vermittelt, während die marklosen Fasern für den dumpfen Dauerschmerz verantwortlich sind.
Ursachen
Therapie
Knochenschmerzen gehören zu den stärksten Schmerzen überhaupt. Die Therapie richtet sich nach der auslösenden Erkrankung, z.B. werden bei Osteomyelitis knochengängige Antibiotika, wie Clindamycin, Amoxicillin gegeben.
Oft, wenn nicht nahezu immer, ist zusätzlich eine symptomatische Schmerztherapie notwendig. Hierzu bieten sich bei leichten bis mittelschweren Schmerzen NSAR (Diclofenac, Ibuprofen,) Paracetamol oder Metamizol an - letzteres wird vor allem in der Palliativmedizin bei Knochenmetastasen gegeben.
Sollte die Behandlung mit NSAR keinen Erfolg bringen, werden Opioide wie Oxycodon eingesetzt. Außer der agonistischen Wirkung am µ-Opioidrezeptor aktiviert Oxycodon auch die kappa-Opioidrezeptoren, womit die supraspinal vermittelte Analgesie durch eine spinale Schmerzhemmung verstärkt wird.
Gut wirksam sind auch Bisphosphonate und Plexusblockaden. Bei entzündlichen und autoimmunen Prozessen finden Kortikosteroide und andere Antiphlogistika Anwendung.