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Kausch-Whipple-Operation

nach dem deutschen Chirurgen Walter Kausch (1867–1928) und dem US-amerikanischen Chirurgen Allen Oldfather Whipple (1885–1963)
Synonyme: Whipple-Operation, partielle Duodenopankreatektomie, proximale Hemipankreatektomie
Englisch: Whipple's operation

1. Definition

Die Kausch-Whipple-Operation ist der Standardeingriff zur kurativen Therapie eines Karzinoms im Kopfbereich des Pankreas.

2. Indikation

Die Kausch-Whipple-Operation ist neben der pyloruserhaltenden Pankreaskopfresektion (PPPD) die einzige mögliche kurative Therapie eines Pankreaskarzinoms. Allerdings muss die Operation in einem sehr frühen Stadium der Erkrankung erfolgen.

Aufgrund des raschen Wachstums und einer langen asymptomatischen Phase ist die Kausch-Whipple-Operation nur für einen kleinen Teil der betroffenen Patienten durchführbar. Enge topographische Beziehungen zu Arteria mesenterica superior, die Ausbreitung auf den Pankreasschwanz und das Vorliegen von Lebermetastasen sind nur einige Gründe für eine Irresektabilität.

3. Vorgehen

Es erfolgt eine Resektion von Pankreaskopf, Duodenum, Gallenblase, Ductus choledochus und distalem Magen. Regionäre Lymphknoten werden ebenfalls entfernt.

Die Rekonstruktion im Sinne einer Sicherung der Verdauung und Magen-Darm-Passage kann auf unterschiedlichen Wegen erfolgen. Eine häufige Form der Rekonstruktion besteht in der Anastomosierung des verbliebenen Pankreas mit der verbliebenen Magenhinterwand oder dem Jejunum (Pankreatikojejunostomie oder Pankreatikogastrostomie). Heutiger Goldstandard (2025) ist eine Pankreatikojejunostomie mit Duct-to-mucosa-Anastomose. Die beiden am weitesten verbreiteten Anastomosentechniken sind die Cattell-Warren- und die Blumgart-Anastomose.

Die Passage der Galle wird über eine biliodigestive Anastomose gewährleistet. Der Restmagen wird mit einer Jejunumschlinge anastomosiert (Gastrojejunostomie).

4. Ergebnisse

Bei erfolgreicher Kausch-Whipple-Operation ist der Patient prinzipiell geheilt. Engmaschige Kontrolluntersuchungen mittels bildgebender Verfahren (z.B. CT, MRT) sollten für den Zweck der Absicherung und dem Aufspüren eventuell übersehener Metastasen durchgeführt werden.

Die operationsbedingte Letalität beträgt ca. 5 %. Komplikationen resultieren hauptsächlich aus der Insuffizienz angelegter Anastomosen. Insbesondere die Anastomose zwischen Restmagen und Restpankreas ist sehr störanfällig. Zu beachten ist in der Nachbehandlung ein durch das Fehlen des Intrinsic Factors bedingter Vitamin-B12-Mangel.

siehe auch: Pankreatoduodenektomie, Pankreatektomie, Pankreaslinksresektion

5. Literatur

  • Heberer und Hegemann, Indikation zur Operation, Springer-Verlag, 1974

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