Kakteengewächse
Synonyme: Kaktus u.a.
Handelsnamen: Angioton®H, Cefavora®Cor, Lycoaktin® u.a.
Englisch: cactus
Definition
Kakteengewächse (Cactaceae) sind eine vorwiegend in Amerika beheimatete Pflanzenfamilie in der Ordnung der Nelkenartigen (Caryophyllales).
Biologie
Kakteen sind evolutiv aus den Portulakgewächsen (Portulacaceae) hervorgegangen. Es handelt sich um zumeist stammsukkulente Pflanzen, sie sind somit an trockene Umgebunden angepasst. Der Stamm ist säulenförmig, abgeflacht, längsgerippt, kugelig oder höckerig strukturiert. Metamorphosen von Achselsprossen oder Blättern bilden Dornen oder Dornenbüschel (Areolen). Nicht modifizierte Laubblätter finden sich bei Pereskia sowie den Jugendstadien zahlreicher anderer Arten (z.B. bei Opuntia spec.). Die Blüten sind sitzend und weisen folgende Merkmale auf: vielzählige, schraubig angeordnete Blütenhülle, zahlreiche Staubblätter, zahlreiche Fruchtblätter (zu einem unterständigen Fruchtknoten verwachsen). Aus der Blüte geht eine beerenartige Frucht hervor. Die Bestäubung erfolgt häufig durch Vögel, Fledermäuse oder Nachtfalter.
Die meisten Kakteen wachsen als Strauch und erreichen geringe bis mittlere Größen. Carnegiea gigantea erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 15 Metern.
Verwendung
Die in Kakteen enthaltenen Wirkstoffe werden in der Medizin als Naturheilmittel eingesetzt. Eine weitere Anwendung finden die Pflanzen in der Lebensmittel- sowie Kosmetikindustrie. In der Naturheilkunde finden Stängel und Blüten Verwendung. Die Volksmedizin nutzt das Naturheilmittel traditionell als Herzmittel. Als Stammpflanze für Arzneidrogen dient beispielsweise Selenicereus grandiflorus. Der Feigenkaktus (Opuntia ficus-indica) wurde auch im Mittelmeergebiet eingeführt und entwickelt eßbare Früchte.
Wirkstoffe
Zu den Hauptkomponenten gehören Glykoside, Alkaloide, Flavonoide sowie Harze.
Wirkung
Dem Naturheilmittel werden kreislaufstärkende, verdauungsfördernde und analgetische Eigenschaften zugeschrieben. Die Wirkungen sind jedoch wissenschaftlich nicht nachgewiesen. Das Mescalin des Peyotl-Kaktus (Lophophora williamsii) wirkt psychotrop.
Indikationen
Kakteengewächse werden im Rahmen der supportiven Therapie bei folgenden Erkrankungen verabreicht:
Applikationsformen
Das Naturheilmittel wird oral, subkutan, intravenös sowie intramuskulär in Form von Tabletten, Tropfen sowie als Arzneitee, Mischung zum Einnehmen, Dilution, flüssige Verdünnung zur Injektion bzw. Injektionslösung verabreicht.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
- Hypotonie
- Schwindel
- Schwitzen
- Dyspnoe
- Erstverschlimmerung bestehender Palpitationen
- allergische Hautreaktionen: Pruritus, Angioödeme, Exanthem
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
- Lebererkrankungen
- Hirnerkrankungen, Epilepsie
- Schwangerschaft und Stillzeit aufgrund mangelnder Untersuchungen
- Säuglinge, Kinder und Jugendliche aufgrund mangelnder Untersuchungen
- Alkoholabhängigkeit