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Dermatitis palmoplantaris sicca

(Weitergeleitet von Juvenile Plantardermatose)

von lateinisch: pulpa - Fleisch und siccus - trocken
Synonyme: Dermatitis plantaris sicca, Pulpitis sicca, Dermatosis palmoplantaris juveniliis, Dermatitis hiemalis, Dermatitis juvenilis plantaris, atopische Winterfüße, atopische juvenile Plantardermatose
Englisch: juvenile plantar dermatosis (JPD), "atopic winter feet", "wet and dry foot syndrome"

1. Definition

Bei der Dermatitis palmoplantaris sicca, kurz DPS oder JPD, handelt es sich um eine abortive Form der atopischen Dermatitis, die vor allem an den Zehenendgliedern auftritt. Kennzeichend für die Erkrankung sind Erytheme und Schuppungen der Haut sowie schmerzhafte Rhagaden.

2. Epidemiologie

Die DPS tritt meist bei Kindern im Vorschul- bis Schulalter auf, insbesondere bei Jungen von 3 bis 14 Jahren. Am häufigsten sind die Kinder in den Wintermonaten von der Erkrankung betroffen. In der Regel bessern sich die Symptome im Verlauf der Pubertät. Bei Erwachsenen wird die DPS nur selten diagnostiziert.

Die genaue Prävalenz ist unbekannt. Die Erkrankung betrifft häufig Kinder mit atopischer Dermatitis oder anderen atopischen Erkrankungen wie Asthma oder Heuschnupfen.

3. Ätiologie

Die genaue Ursache der DPS ist nicht vollständig geklärt. Die Dermatitis palmoplantaris sicca ist eine chronische, nicht allergische kumulativ-toxische Dermatitis. Sie tritt meistens bei starker Sebostase und atopischer Diathese auf.

Okklusives Schuhwerk und Nylonsocken können durch Reibung und Feuchtigkeit zu einer Verschlechterung des klinischen Erscheinungsbildes führen. Auch klimatische Veränderungen können eine Rolle spielen.

4. Klinik

Von einer Dermatitis palmoplantaris sicca sind in erster Linie die Zehenendglieder, aber auch die Fußsohle, Ferse, der Vorfuß und die Finger betroffen. Die Erkrankung tritt normalerweise symmetrisch an beiden Füßen auf. Klinisch präsentiert sie sich in Form von blassen, leicht glänzenden Erythemen der Haut, die mit einer Schup­pung einhergehen. Sie ist typischerweise gleich­för­mi­g und feinla­mellös. Die Schuppen lassen sich in der Regel nicht abstreifen oder abziehen. Die Haut zeigt sich pergamentartig verändert und ist sehr trocken. Die normalen Hautlinien sind abgeschwächt oder fehlen.

Darüber hinaus können sich schmerzhafte Rhagaden ausbilden, die häufig therapieresistent sind und Sekundärinfektionen zur Folge haben können. Die Rhagaden sind meistens an den Kuppen der Zehen lokalisiert, können aber auch an den Fingern auftreten.

Die Efflorenzenzen sind normalerweise nicht den Zwischenzehenräumen lokalisiert, was hilft, sie von einer Tinea pedis zu unterscheiden.

5. Diagnose

Die Diagnose einer Dermatitis palmoplantaris sicca wird in erster Linie klinisch gestellt. Hautabschabungen können durchgeführt werden, um eine Pilzinfektion auszuschließen. In seltenen Fällen wird eine Hautbiopsie durchgeführt, die typischerweise eine Spongiose der Epidermis und eine Entzündung um die Schweißdrüsen herum zeigt.

6. Differentialdiagnosen

Mögliche Differentialdiagnosen der Dermatitis palmoplantaris sicca sind beispielsweise:

7. Therapie

Es gibt keine einheitlich wirksame Behandlung für JPD. Allgemeine Empfehlungen umfassen das Tragen von gut sitzenden Lederschuhen, das Vermeiden von synthetischen Materialien und das regelmäßige Wechseln von Socken.

Zur Behandlung der Erkrankung werden vor allem rückfettende Externa wie Urea- oder Vaseline-basierte Produkte eingesetzt. Bei schmerzhaften Rissen können Klebebandpflaster oder flüssige Cyanacrylate helfen, die Heilung zu fördern. Besteht eine tiefe Rhagadenbildung, können zudem Glukokortikoid-haltige Fettsalben oder Tacrolimus-Creme verwendet werden.

8. Prognose

Die Dermatitis palmoplantaris sicca verläuft chronisch. Mit geeigneter Pflege und symptomatischer Behandlung ist die Prognose in der Regel gut. In der Regel bessern sich die Symptome während der Sommermonate.

Oft heilt die Erkrankung spontan während der Adoleszenz, kann jedoch in einigen Fällen bis ins Erwachsenenalter persistieren.

9. Literatur

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02.09.2024, 10:24
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