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von altgriechisch: ἄτοπος ("átopos") - ortslos"
Englisch: atopy
Unter einer Atopie versteht man eine genetisch determinierte Bereitschaft, auf aerogenen, gastrointestinalen oder kutanen Kontakt mit natürlichen oder künstlichen Umweltstoffen mit gesteigerter IgE-Bildung zu reagieren, also mit einer allergischen bzw. immunologischen Reaktion vom Soforttyp (Typ-I-Allergie).
Typische Manifestationen einer Atopie bilden sich an den Grenzflächen der respiratorischen und gastrointestinalen Schleimhäute sowie an der Haut. Zu den klassischen atopischen Erkrankungen zählen daher:
Sowohl die Nahrungsmittelallergie, als auch die Insektengiftallergie stellen gleichermaßen spezielle Manifestationen atopischer Krankheitsbilder dar.
Aufgrund einer mangelnden T-Zellregulation herrscht ein Ungleichgewicht zwischen TH1-Zellen und TH2-Zellen. Dieses Ungleichgewicht führt zu einer überwiegenden TH2-Immunantwort mit einer überschießenden Bildung von IgE-Antikörpern. Diese IgE-Antikörper binden an entsprechende Oberflächenrezeptoren von Mastzellen, die zur Degranulation und damit zur Ausschüttung von Anaphylatoxinen wie Histamin, Leukotrienen und Prostaglandinen stimuliert werden. Eine Folge ist u.a. eine Vasodilatation und eine erhöhte kapilläre Gefäßpermeabilität ("Leckage").
Tags: Allergie, Atopie, IgE, Immunreaktion
Fachgebiete: Allergologie, Allgemeinmedizin, Dermatologie, Innere Medizin
Diese Seite wurde zuletzt am 13. November 2020 um 13:40 Uhr bearbeitet.
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