Intrakranielles subdurales Empyem
Synonym: intrakranielles Subduralempyem
Englisch: intracranial subdural empyema
Definition
Unter einem intrakraniellen subduralen Empyem versteht man eine Eiteransammlung (Empyem) im Subduralraum des Schädels zwischen der Dura mater und der Arachnoidea.
Ätiologie
Intrakranielle subdurale Empyeme entstehen meist otogen oder rhinogen durch Keimverschleppung im Rahmen von HNO-Infektionen, wie z.B. einer Otitis media oder einer Rhinosinusitis. In der Regel wird die Eiterbildung dabei durch Bakterien ausgelöst, z.B. durch Staphylococcus aureus und Bacteroides fragilis. Bei ungeimpften Kindern unter 5 Jahren können sich subdurale Empyeme im Rahmen einer Meningokokken-Meningitis entwickeln.
Darüber hinaus sind Traumata (Schädelfraktur, neurochirurgische Operationen) eine mögliche Ursache.[1]
Symptome
Mögliche Symptome eines subduralen Empyems sind:[1]
- Fieber
- Kopfschmerzen
- Erbrechen
- Wahrnehmungsstörungen
- motorische Ausfälle (Muskelschwäche, Lähmungen)
- Somnolenz
- Krampfanfälle
- Meningismus
- Photophobie
- Dysphasie
Unbehandelt kommt es meist innerhalb weniger Tage zu Koma und Tod.
Diagnose
Die Diagnose erfolgt aufgrund der klinischen Symptomatik und der Bildgebung. Die Methode der Wahl ist das kontrastmittelverstärkte MRT, ersatzweise kommt ein kontrastmittelverstärktes CT zum Einsatz.
Die Lumbalpunktion ist bei V.a. ein subdurales Empyem in der Regel nicht richtungsweisend. Darüber hinaus kann sie ein Einklemmungssyndrom hervorrufen.
Therapie
Das intrakranielle subdurale Empyem ist ein neurochirurgischer Notfall. Die Therapie besteht aus der operativen Drainage des Empyems per Kraniotomie und der systemischen Gabe eines geeigneten Antibiotikums.