Intradurale Metastase
Synonyme: Durale Metastase, Duralmetastase, Metastase der Dura mater, pachymeningeale Metastase, Metastase der Pachymeninx
Englisch: dural metastasis, pachymeningeal metastasis
Definitioon
Eine intradurale Metastase ist eine in der Dura mater cranialis oder spinalis angesiedelte Tochtergeschwulst (Metastase) eines malignen Tumors.
Ätiologie
Die häufigsten Primätumore, die zu einer intraduralen Metatase führen, sind Mamma-, Prostata- und Bronchialkarzinome. Weitere Ursachen sind z.B. Neuroblastome, Magen-, Kolon- und Nierenzellkarzinome sowie Glioblastome oder das Ewing-Sarkom.
Pathophysiologie
Intradurale Metastasen können pathophysiologisch auf verschiedenen Wegen entstehen:
- direkte Ausbreitung von ossären Schädelmetastasen
- retrograde Disseminierung über den Plexus venosus vertebralis
- hämatogene Disseminierung
- lymphogene Disseminierung
Diagnostik
Intradurale Metastasen werden i.d.R. radiologisch diagnostiziert. In einigen Fällen ist eine Biopsie notwendig.
Magnetresonanztomographie
In der Magnetresonanztomographie (MRT) stellen sich intradurale Metastasen als fokale Raumforderung innerhalb der Dura mater dar, die im Vergleich zur angrenzenden Hirnrinde iso- bis hypointens in T1w und iso- bis hyperintens in T2w erscheinen. Nach Kontrastmittelgabe zeigen sie ein kräftiges Enhancement. Häufig finden sich muliple Läsionen.
MR-Spektroskopie
In der MR-Spektroskopie finden sich folgende (unspezifische) Befunde:
- erhöhte Cholin-Kreatin-Ratio
- deutlicher Lipid-Peak
- ggf. Laktat-Peak
- fehlendes N-Acetylaspartat (NAA)
Differenzialdiagnosen
Intradurale Metastasen müssen in der Bildgebung von anderen intraduralen Raumforderungen abgegrenzt werden. Dazu zählen:
- Meningeom: kann ein identisches Erscheinungsbild aufweisen; Dural Tail Sign; Hyperostose und Verkalkung; erhöhter Alanin-Peak und kein Lipid- oder Laktat-Peak.
- Hämangioperizytom: kann ein identisches Erscheinungsbild aufweisen; oft deutliche Flow-Voids in T2w
- durales Lymphom: diffuses Enhancement; oft multifokal; hohe Zelldichte mit niedrigem Signal in T2w; keine Invasion der Schädelkalotte
- Gliosarkom: selten; oft mit duraler Beteiligung; heterogenes Enhancement
- Leukämie
- Multiples Myelom
- Tuberkulose: deutliche Verdickung der Dura, v.a. basal; pulmonale Beteiligung
- Neurosarkoidose: multifokal; leptomeningeales Enhancement; keine Beteiligung des Schädels; thorakale Beteiligung
- chronisches Subduralhämatom: Traumaanamnese, Flüssigkeit-Flüssigkeit-Spiegel; unterschiedliche Dichte bzw. Signalintensität
- extramedulläre Hämatopoese: glatt begrenztes, homogenes Areal mit deutlichem homogenem Enhancement.