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Überaktive Blase

(Weitergeleitet von Hyperaktive Blase)

Synonyme: hyperaktive Blase, Reizblase, Urethralsyndrom, Frequency-Urgency-Syndrom
Englisch: overactive bladder (OAB)

1. Definition

Die überaktive Blase gehört zu den Blasenspeicherstörungen. Sie zeichnet sich durch einen plötzlich auftretenden, dringenden Harndrang aus, obwohl die Harnblase nur wenig gefüllt ist.

2. Epidemiologie

Die Häufigkeit der überaktiven Blase wird in der erwachsenen Bevölkerung mit 11 bis 16 % angegeben. In Deutschland wird die Zahl der Betroffenen auf mehr als 6 Millionen geschätzt. Männer und Frauen sind gleichermaßen betroffen.[1]

3. Ursachen

Die Ursachen sind noch nicht eindeutig geklärt. Eine überaktive Blase kann ein Symptom bei einer Blasenentzündung sein oder durch eine Fehlfunktion des Musculus detrusor vesicae ausgelöst werden. Ebenso können diverse psychische Faktoren wie Nervosität oder seelische Belastungen verantwortlich sein. Auch durch einen Mangel an Östrogen oder durch Tumore kann die regelrechte Funktion der Blase gestört werden.

4. Diagnose

Die überaktive Blase wird meist über eine Ausschlussdiagnose festgestellt. Eine häufige Miktion mit nur geringen Mengen Urin, die Trinkhäufigkeit und die Trinkmengen können über ein Anamnesegespräch erste Hinweise geben. Ein Miktionstagebuch kann hierbei sehr hilfreich sein.

Weitere mögliche diagnostische Maßnahmen sind:

5. Therapie

Eine überaktive Blase kann mit Hilfe mehrerer Methoden therapiert werden. Durch ein Blasentraining wird versucht, den Harndrang bewusst zu kontrollieren. Mit einem Beckenbodentraining soll die Beckenbodenmuskulatur gestärkt werden, die maßgeblich am Verschluss der Urethra beteiligt ist.

Weitere Möglichkeiten sind das Biofeedback oder eine psychologische Beratung. Außerdem können Anticholinergika (z.B. Trospiumchlorid, Oxybutynin, Propiverin, Tolterodin, (Des-)Fesoterodin, Darifenacin, Solifenacin) eingesetzt werden, die die Muskulatur der Blase entspannen und als effektiv und sicher gelten.[2] Bei Frauen kann zusätzlich Östrogen verabreicht werden.

Darüber hinaus kann bei unbeschädigter Nervenverbindung zwischen Gehirn und Harnblase eine Neuromodulation mithilfe eines Blasenschrittmachers angewendet werden.[3]

6. Quellen

  1. Uniklinik RWTH Aachen – Überaktive Blase, abgerufen am 24.03.2025
  2. Stoniute A et al. Oral anticholinergic drugs versus placebo or no treatment for managing overactive bladder syndrome in adults. Cochrane Database Syst Rev. 2023
  3. Marien Hospital Herne – Neuromodulation - Blasenschrittmacher, abgerufen am 24.03.2025
Fachgebiete: Urologie

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24.03.2025, 17:35
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