Fesoterodin
Synonyme: Fesoterodinum u.a.
Handelsname: Toviaz®
Englisch: fesoterodine
Definition
Fesoterodin ist ein in der Urologie verwendetes Spasmolytikum aus der Wirkstoffgruppe der Parasympatholytika.
Indikationen
Fesoterodin wird im Rahmen der Therapie der hyperaktiven Blase (overactive bladder, OAB) zur Behandlung des häufigen Wasserlassens und Besserung der Inkontinenz verwendet.
Applikationsformen
Das Arzneimittel wird in Form von Tabletten appliziert.
Pharmakokinetik
Fesoterodin weist eine Bioverfügbarkeit von 52% auf. Im Blut liegt der Wirkstoff zu 50% an Plasmaproteine gebunden vor. Die Metabolisierung erfolgt hepatisch. Die Plasmahalbwertszeit beträgt durchschnittlich sieben Stunden. Der Wirkstoff wird zu 70% renal und zu 7% über den Stuhl eliminiert.
Wirkmechanismus
Als kompetitiver und spezifischer Muskarinrezeptor-Antagonist hemmt Fesoterodin die Wirkung des Neurotransmitters Acetylcholin, indem er diesen von den entsprechenden Rezeptoren verdrängt. Acetylcholin ist der wichtigste Vermittler der Harnblasenkontraktion, eine Blasenkontraktion wird somit unterdrückt.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
- Störungen des Gastrointestinaltrakts: Übelkeit, Diarrhoe, Bauchschmerzen, Verdauungsstörungen
- Harnwegsinfektionen
- Mundtrockenheit, trockene Augen, trockene Schleimhäute
- Schwindel, Müdigkeit, Schlaflosigkeit
- Tachykardie
- Kopfschmerzen
- allergische Hautreaktionen: Juckreiz, Hautausschlag, trockene Haut
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
- Myasthenia gravis
- Ischurie
- Gestörte Magenentleerung
- Engwinkelglaukom
- Schwere Leberfunktionsstörungen
- Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa sowie toxisches Megakolon
- Schwangerschaft und Stillzeit aufgrund mangelnder Untersuchungen
- Kinder und Jugendliche aufgrund mangelnder Untersuchungen
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