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Harnsteinmetaphylaxe

(Weitergeleitet von Harnsteinverhütung)

Synonyme: Harnsteinverhütung, Harnsteinprophylaxe

1. Definition

Unter der Harnsteinmetaphylaxe versteht man die Verhütung neuer Harnsteine bei bekanntem Harnsteinleiden (Sekundärprophylaxe). Lagen noch keine Harnsteine vor, spricht man von Harnsteinprophylaxe. Die Begriffe werden aber auch synonym verwendet.

2. Hintergrund

Bei der Harnsteinmetaphylaxe besteht die Schwierigkeit darin, zu erkennen, was die dem Harnsteinleiden zugrunde liegende Erkrankung ist. Es gibt prärenale, renale und postrenale Ursachen. Viele dieser Erkrankungen können nicht im Sinne einer Heilung therapiert werden, so dass die Gefahr neuer Harnsteinbildung gegeben ist. Andere Patienten entwickeln Harnsteine, ohne dass die dahinter steckende Grunderkrankung überhaupt diagnostiziert werden kann. Aus diesem Grund zielt die Harnsteinmetaphylaxe darauf ab, die Faktoren zu verändern, die der Patient selbst durch seine Lebensweise zu ändern in der Lage ist.

3. Allgemeine Maßnahmen

Die allgemeinen Maßnahmen zur Harnsteinverhütung umfassen:

Die Patienten sollten ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, so dass ein ausgeschiedenes Urinvolumen von 2-3 Litern pro 24 Stunden erzielt werden kann. Eine 24h-Urinmessung kann hilfreich sein, um die notwendige zuzuführende Flüssigkeitsmenge zu bestimmen. Wichtig ist darauf zu achten, dass Komorbiditäten durch das Mehr an Flüssigkeitszufuhr nicht forciert werden (z.B. Herzinsuffizienz).

Hinsichtlich der Nahrung sollte auf eine normale Mischkost geachtet werden. Übermäßige Proteinzufuhr sollte nach einigen Autoren vermieden werden. Ist bekannt, woraus bereits entfernte oder spontan abgegangene Steine zusammengesetzt waren, können Produkte, die diese Zusammensetzungen begünstigen, vermieden werden. So gibt es Patienten, welche den Konsum von Milchprodukten weitestgehend reduzieren sollten.

Der Stuhlgang sollte über Flüssigkeitszufuhr und Nahrung reguliert werden. Laxantienabusus, also der dauerhafte Gebrauch von Abführmitteln, sollte vermieden werden. Die körperliche Ertüchtigung dient sowohl in ihrer Funktion selbst der Prophylaxe von Harnsteinen. Zudem dient sie der Reduktion von Übergewicht, das die Entstehung von Harnsteinen begünstigt. Durch Sport und Bewegung werden Mikrolithen und Harngrieß besser ausgeschieden. Neben sportlichen Aktivitäten spielen hierbei auch veränderte Gewohnheiten wie Vermeiden von Aufzügen und Nutzen der Treppe oder Fahrradfahren statt Autobenutzung eine Rolle.

Da ein verminderter Flüssigkeitshaushalt die Ausbildung von Harnsteinen begünstigt, sollten Patienten, die wiederholt an Harnsteinen litten, Saunabesuche meiden und bei übermäßigem Schwitzen ausreichend Flüssigkeit zuführen.

Mitunter muss auch nachts für eine Flüssigkeitszufuhr gesorgt werden, was jedoch nicht bei allen Patienten notwendig ist.

4. Maßnahmen bei speziellen Steinarten

Bei speziellen Harnsteinen kommen weitere, gezielte Maßnahmen hinzu. Deshalb sollte immer eine Harnsteinanalyse durchgeführt werden.

5. Literatur

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22.07.2019, 17:17
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