Struvitstein
Synonym: Infektstein
Englisch: struvite stone
Definition
Struvitsteine sind eine Form der Harnsteine, die bei einer Urolithiasis vorliegen. Sie bestehen aus Magnesium-Ammonium-Phosphat.
Steinentstehung
Struvitsteine sind typische Begleiter von Harnwegsinfektionen, insbesondere wenn der Erreger eine Proteus-Art ist (z.B. Proteus mirabilis). Die Bakterien spalten im Urin enthaltenen Harnstoff in Ammoniak und Kohlendioxid. Dies bewirkt einen Anstieg der Konzentrationen von Bikarbonat und Ammonium mit Alkalisierung des Urins. Dadurch wird das Ausfallen von Magnesium-Ammonium-Phosphat begünstigt.
Die Steinbildung erfolgt rasch, Bakterien können in den Harnstein eingeschlossen werden und dort persistieren.
Prophylaxe
Harnwegsinfekte sollten bei bekannter Vorgeschichte möglichst wirksam mit Antibiotika behandelt werden. Bei Harnwegsinfekten kann eine Ansäuerung des Harns, vorzugsweise mit Vitamin C oder Methionin, erfolgen. Im Vordergrund steht jedoch die effektive Behandlung des Harnwegsinfektes.
Therapie
Die Antibiotika der Wahl gegen Proteus mirabilis sind z.B. Ampicillin, Cotrimoxazol oder Gyrasehemmer.
Therapeutisch kann bei Nierenbeckenausgusssteinen die extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL), bei größeren Steinmassen die perkutane Nephrolithotomie eingesetzt werden.