Einmalhandschuh
Definition
Varianten
Medizinische Handschuhe variieren in Material, Größe und Sterilität.
Größen
Bei unsterilen Handschuhen werden die Handschuhgrößen in 3 Stufen unterteilt. Diese sind S (klein, engl.: small), M (mittel, engl.: medium) sowie L (groß, engl.: large). Bei manchen Herstellern findet sich ein erweitertes Größenspektrum von XS-XXL.
Sterile Handschuhe werden in ihrer Größe von 6-9 durchnummeriert und in 0,5-Größenunterschieden angeboten (z.B. 7,0 und 7,5). Hierbei ist der Handschuh größer, je höher die Zahl ist. Sterile Handschuhe sind außerdem nicht für jede Seite identisch, es existieren immer ein linker und ein rechter Handschuh. Diese sind paarweise steril verpackt.
Material
Die gewöhnlichen Handschuhe bestehen zumeist aus Latex. Für Menschen mit Latexallergien gibt es Handschuhe aus Vinyl oder Nitril. Nitrilhandschuhe bieten gegenüber Latexhandschuhen den Vorteil einer größeren Reißfestigkeit. Vinylhandschuhe enthalten einen relativ hohen Anteil an potentiell gesundheitsschädlichen Weichmachern.
Zusätzlich können die Handschuhe gepudert oder puderfrei sein. Die gepuderten Handschuhe bieten den Vorteil des komfortablen Anziehens auch bei leicht feuchten Händen, der Puder kann jedoch bei manchen Menschen Allergien auslösen.
Sterilität
Je nach Procedere können sterile oder unsterile Handschuhe verwendet werden. Sterile Handschuhe sollen eine Infektion des Patienten verhindern, da sie frei von fakultativ pathogenen Keimen der normalen Hautflora des Menschen sind. Sie finden Verwendung in Operationen sowie sterilen Eingriffen wie Punktionen oder Katheterisierungen. Unsterile Handschuhe werden zumeist als Eigenschutz sowie aus hygienischen Gründen eingesetzt.
Verwendung
Eigenschutz
Medizinische Untersuchungshandschuhe sollten bei den meisten Untersuchungen am Patienten getragen werden. Dies trifft vor allem zu wenn bei einem Patienten eine Infektionskrankheit bekannt ist. Sie dienen dann dem Eigenschutz des Arztes indem sie eine direkte Kontamination der Haut mit Körperflüssigkeiten des Patienten verhindern. Beispielhafte Tätigkeiten sind:
- Ärztliche Tätigkeiten
- Blutentnahmen
- Punktionen
- Wechseln und Anlegen von Wundverbänden
- Orale manuelle Untersuchungen
- Vaginale manuelle Untersuchungen
- Rektale manuelle Untersuchungen
- Patientenpflege
- Wäsche von Patienten
- Intimkörperpflege.
Fremdschutz
Zum anderen können Handschuhe getragen werden, um den Patienten vor diversen, fakultativ pathogenen Keimen der Hautflora des medizinischen Personals zu schützen. Dies wird bei immunsupprimierten Patienten, zum Beispiel nach Knochenmark- oder Organtransplantationen, notwendig. Sterile Handschuhe werden bei sterilen Eingriffen wie Operationen, Punktionen, Wundversorgungen und anderen invasiven Prozeduren getragen um eine Infektion der Wunde bzw. des Patienten mit allen Komplikationen (Sepsis) zu verhindern.