Granulomatöse Lymphadenitis
Synonyme: eitrig-granulomatöse Lymphadenitis, histiozytär-eitrige Lymphadenitis, granulomatös-nekrotisierende Lymphadenitis, retikulohistiozytär-abszedierende Lymphadenitis
Englisch: granulomatous lymphadenitis
Definition
Die granulomatöse Lymphadenitis ist eine Entzündung der Lymphknoten (Lymphadenitis), die durch das Auftreten multipler herdförmiger Zellansammlungen (Granulomen) gekennzeichnet ist.
Pathohistologie
Das Hauptmerkmal granulomatöser Entzündungen sind Lymphozyten, Epitheloidzellen und Langhans-Riesenzellen, die um ein Entzündungszentrum angeordnet sind. Diese Zelltypen leiten sich von Makrophagen ab und sind ein Zeichen aktiver Phagozytoseprozesse. Zentral kann eine Nekrose vorliegen. Pathohistologisch werden mehrere Varianten unterschieden.
Ätiologie
In den meisten Fällen ist die granulomatöse Lymphadenitis ein Reaktion auf bestimmte Krankheitserreger. Man findet sie u.a. bei:
- Lymphknotentuberkulose: Infektion mit Mycobacterium tuberculosis. In den Makrophagen der Granulome können säurefeste Stäbchen nachweisbar sein.
- Pseudotuberkulose: Infektion mit Yersinia pseudotuberculosis, meist in mesenterialen Lymphknoten
- Katzenkratzkrankheit: Hervorgerufen durch Bartonella henselae, befallen sind axilläre, zervikale und inguinale Lymphknoten
- Tularämie: Infektion durch Francisella tularensis, v.a. axilläre Lymphknoten
- Lymphogranuloma venereum: Erreger ist Chlamydia trachomatis, Befall inguinaler Lymphknoten
Weitere mögliche Infektionen mit einer granulomatösen Lymphadenitis sind Toxoplasmose, Lues, Lepra sowie Pilzerkrankungen oder Parasitosen.
Wichtigste nicht-infektiöse Ursachen sind die Sarkoidose und Autoimmunerkrankungen. Ferner können Granulome in Lymphknoten im Abflussgebiet eines Malignoms vorkommen.