Lymphknotentuberkulose
Synonyme: lymphonodale Tuberkulose, tuberkulöse Lymphadenitis, Scroful, Skrofulose
Englisch: lymph node tuberculosis, tuberculous lymphadenitis
Definition
Die Lymphknotentuberkulose ist die häufigste Manifestationsform der extrapulmonalen Tuberkulose.
Epidemiologie
Eine Lymphknotentuberkulose macht ca. 50 % der extrapulmonalen Fälle aus. Sie findet sich besonders häufig bei HIV-infizierten Patienten und Kindern.
Erreger
Früher wurde die Lymphknotentuberkulose v.a. durch Mycobacterium bovis verursacht, heute überwiegt Mycobacterium tuberculosis.
Klinik
Die Lymphknotentuberkulose manifestiert sich als schmerzlose Lymphknotenschwellung, wobei v.a. die zervikalen und supraklavikulären Lymphknoten betroffen sind. In diesem Fall spricht man auch von einer Skrofulose.
Anfangs sind die Lymphknoten noch einzeln tastbar. Im Verlauf entwickelt sich eine verbackene, schmerzlose Raumforderung. Es können sich Fistelgänge ausbilden, aus denen sich käsiges Material entleert.
In weniger als 50 % d.F. ist eine begleitende Lungenerkrankung vorhanden.
Diagnostik
Die Diagnose einer Lymphknotentuberkulose wird durch Feinnadelbiopsie oder chirurgische Biopsie gestellt. Eine mikrobiologische Bestätigung ist in den meisten Fällen möglich. Typischerweise finden sich Granulome mit oder ohne sichtbare säurefeste Stäbchen. Die Kulturen sind in 70-80 % d.F. positiv.
Bei HIV-infizierten Patienten sind die Granulome weniger gut organisiert oder können fehlen. Die Keimzahl ist meist höher und der kulturelle oder mikroskopische Nachweis ergiebiger.
Differenzialdiagnosen
Differenzialdiagnostisch muss eine Vielzahl infektiöser Erkrankungen und Neoplasien erwogen werden, wie z.B. Lymphome, metastasierende Karzinome, eine nekrotisierende histiozytäre Lymphadenitis, die Kimura-Krankheit oder ein Morbus Castleman.