Langhans-Riesenzelle
nach Theodor Langhans, deutscher Pathologe (1839-1915)
Synonyme: Riesenzelle vom Langhans-Typ, Langhans'sche Riesenzelle
Englisch: Langhans giant cell, Pirogov-Langhans cell
Definition
Langhans-Riesenzellen sind Zellen, die aus fusionierenden Makrophagen im Rahmen einer granulomatösen Entzündung entstehen.
Hinweis: Nicht verwechseln mit Langerhans-Zelle und Langhans-Zelle.
Hintergrund
Langhans-Riesenzellen sind neben den Epitheloidzellen, die ebenfalls spezialisierte Makrophagen sind, und weiteren inflammatorischen Infiltraten, wie neutrophilen Granulozyten, charakteristische Bestandteile von Granulomen.
Histologie
Von Fremdkörperriesenzellen, die durch Fusion von Makrophagen bei der Phagozytose von Fremdkörpern entstehen, unterscheiden sie sich durch eine randständige, hufeisenförmige Aneinanderreihung ihrer Zellkerne im Zytoplasma. Gelegentlich enthalten sie Schaumann-Körper oder Asteroid-Körper.
Vorkommen
Langhans-Riesenzellen treten bei einer Vielzahl von Erkrankungen auf, die mit einer granulomatösen Entzündung einhergehen, unter anderem bei:
Funktion
Die Aufgabe der Langhans-Riesenzellen ist nicht vollständig geklärt. Wahrscheinlich dienen sie der Phagozytose von spezifischen Antigenen, beispielsweise der Phagozytose des Mycobacterium tuberculosis im Rahmen der Tuberkulose, oder der Sekretion lysosomaler Enzyme.